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Betrachtungen und der Versuch einer Analyse des Bürgerentscheides 'Initiative - Unser - München' und seine Auswirkungen. Dieses mal aus Sicht des gemeinen Volkes. Na liebe Freunde der lebendigen Demokratie, da haben es die Hochhausgegner gerade mal noch geschafft. Aber ich glaube in diesem Punkt der lebendigen Demokratie müssen wir noch etwas lernen, müssen unser Wollen dafür mehr zur Kenntnis bringen, und, den inneren Schweinehund der Trägheit überwinden. Denn das von 917.212 wahlberechtigten Münchner Bürgern nur 200.511 von diesem Uhrgestein der Entscheidungsfreiheit Gebrauch machen, ist eine bedauerliche Sache und sollte uns schon zu denken geben. Das Meckern allein, liebe Freunde Münchens, hat noch nie etwas gebracht. So ist es in München, so war es in Bonn und so ist es in Berlin. Jetzt haben wir die hohen Herren der Politik endlich auf diesen Weg gebracht, Bürgerentscheide akzeptieren zu müssen und nun sollten und müssen wir diesen Weg der freien Meinungsbildung auch durchziehen und nicht mit dem Gedanken im Hinterkopf - schon wieder ein Bürgerentscheid - das ganze at Acta legen. Doch nun zur Sache: Das der OB der Landeshauptstadt, dieses mal einmütig mit seinen parteilichen Gegnern, vehement gegen diesen Bürgerentscheid war, ist ja keine neue Sache. Man sieht es auch daran, wie massiv in den letzten Wochen für die neuen Hochhäuser geworben wurde. Da wurde der Alt - OB Kronawitter nieder gemacht und schlecht geredet. Man versuchte ihn in die Ecke der Querulanten zu stellen und scheute sich nicht, seine Arbeit für München, die er heute noch tut, madig zu machen. Natürlich hat es auch unter Kronawitter schon Hochhäuser gegeben. Doch die kann man heute noch anschauen und sie sind für das Stadtbild Münchens tatsächlich ein 'Werbeträger'. Wenn man sich jedoch die zwei neuen 'Kreationen' am Mittleren Ring anschaut, ist es kein Wunder das sich die Münchner gegen solche Auswüchse der Architektur wehren. Nun meint Herr Ude, dass sich über den Stiel der Hochhäuser immer streiten lässt. Kann schon sein. Aber wie sieht es damit aus; mit Freude nahm man die Entscheidung des Hertie - Karstadt Konzerns auf, als sie bekannt gaben, das schwarz verglaste Hochhaus an der Münchener Freiheit zu kappen, um so das Stadtbild wieder den Münchener Verhältnissen anzupassen. Doch als Antwort auf diese schöne Geste setzte man nun in Nord - Schwabing einen Koloss an den Mittleren Ring, der seines Gleichen sucht. Außerdem wird immer propagiert, dass die neuen Hochhäuser außerhalb des Mittleren Ringes errichtet werden. Ist die gegenüberliegende Strassenseite schon außerhalb des Ringes? Siehe 'Up Down München'. Wenn das Ding mal umkippt, ist entweder das Olympiastadion in Mitleidenschaft gezogen oder die Eigentumswohnungen am OEZ. Also liegen die Hochhäuser doch jetzt schon mitten in der Stadt und nicht außerhalb und irgendwo nach dem Mittleren Ring, oder? Im Übrigen läßt sich nicht nachvollziehen, dass Herr Ude gleich vom Niedergang Münchens spricht, wenn ein paar geplante Hochhäuser nun etwas niedriger ausfallen müssen. Der Niedergang einer Stadt liegt nicht an der Begrenzung der Bauhöhe, sondern am Wohlbefinden oder der Ablehnung seiner Bürger. Dieses sollte ein OB immer im Herzen tragen. Bis vor ein paar Jahren war das auch bei Herrn Ude so. Doch in der letzten Zeit scheint er mir immer Welserrischer, immer dunkler (schwärzer?) in seiner Seele zu werden. Sei wie es will, aber die ehemals vorhandene Volksverbundenheit hat er verloren. Liegt das an der Dauer der Geschäftsführung für diese Stadt? Darüber sollten die Wähler einmal nachdenken! Und hier wären wir wieder bei den Wählern. Bei den Menschen und Mitbürgern die versuchen mit zu entscheiden oder ihrem Wurschtigkeitsgefühl freien Lauf lassen und hinterher doch wieder nur meckern, dass alles Mist ist. Wenn man sich das Ergebnis dieses Entscheides genau anschaut, muss man zu dem Schluss kommen, dass Propaganda immer noch die größere Macht ist. Und das, obwohl wir aufgeklärt sein wollen, obwohl wir meinen mündige Bürger zu sein. Kein Wunder das die Meister der Propaganda, die Politiker, oft ein leichtes Spiel mit uns haben. In den letzten vier bis sechs Wochen vor dem Entscheid wurde massive Werbung für den Bau der Hochhäuser gemacht. Und genau diese Werbung hat sich nach meinem Ermessen bei den Direktwählern niedergeschlagen. Die Wähler, die sich ihrer Sache sicher waren, die ihre Stimme schon lange vor dem letzten Termin, den 21. November, abgegeben haben, votierten alle gegen die Hochhäuser. Seltsam?, nein. Bei einer Wahl, gleich für was ich meine Stimme abgebe, sollte sich der Wähler immer schon lange vorher darüber einig sein, für was er sich entscheidet und was er für das Allgemeinwohl für richtig hält. Wenn es nach den spontanen Direktwählern gegangen wäre, würde es in München gerade einmal drei Wahlbezirke geben, die gegen den Neubau der Hochhäuser gestimmt hätten. Aber es gibt auch einen Bezirk der sich seiner Linie treu geblieben ist. Ob es nun Direktwahl oder die Wahl über das 'Briefwahllokal' war, Neuhausen - Nymphenburg stimmte immer gegen die Hochhäuser des Herrn Ude und seiner Stadtbaurätin. Ob das an der Nähe zum Schloß Nymphenburg liegt, an dem Wissen, wie verletzlich eine Stadtsilhouette sein kann? Oder schwirrt der Geist vom König Ludwig über dieser Region? Wo würde Bayern - und explizit auch München - heute stehen, wenn wir diesen 'Verrückten König' nicht gehabt hätten. Die damalige Regierung wollte den Krieg gegen die bösen Anderen und er? Er baute Schlösser. Und hier sind wir wieder in der Gegenwart liebe Mitbürger und lieber OB. Wenn wir mit den Hochhäusern so weiter machen, sind wir in fünfzig Jahren eine Stadt, wie es sie in der ganzen Welt gibt und die sicher keinen Reisewunsch mehr für Menschen aus der ganzen Welt wecken wird. Denn Hochhauskolosse finde ich in jedem, noch so kleinen Land. Dabei sind und waren wir noch nie eine altmodische Stadt. In der Vergangenheit wurden Zeichen der Moderne gesetzt, die sich auch anschauen lassen. Die BMW - Türme und das Hypo - Hochhaus sind ästhetische Augenwürmer. Die sind genau so bewundernswert, wie die Schlösser unseres Ludwigs. Was man von dem Koloss am Ende Schwabings und dem Up Down München nicht sagen kann. Vielleicht hätte man bei diesen zwei Objekten etwas vorsichtiger sein sollen, das Stadtbauamt seine Vorstellungen von Hochhausbauten in München etwas kritischer vorbringen sollen. Investoren sind nicht alles. Die kommen und gehen, aber unsere Stadt wird, so Gott will, noch in hundert Jahren stehen. Und da soll sie den Scharm haben den sie heute noch hat. Auch mit den Zeichen der Moderne. Wir haben Zeit zum korrigieren und ganz ohne Hochhäuser werden wir nicht auskommen. Auf der anderen Seite ist zu bemerken, Washington und sein Capitol sind genau so bekannt, wie München und sein Frauendom. Aber keiner würde in Washington auf die Idee kommen, höher zu bauen, wie es das Capitol ist. Er darf es schlicht und ergreifend nicht. Und darüber gibt es nicht einmal eine Debatte. Auch nicht eine, die vom eigenen Bürgermeister ausgelöst wurde. Das gibt zu denken. Und außerhalb des Mittleren Ringes, liebe Münchener, heißt sicher nicht auf der anderen Straßenseite des Ringes, oder? München, 22.11.2004 h.g.g. In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g.glase |
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