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Atommeiler ja, Raucher nein?

Wenn man nach dem von der ÖDP auf die Wege gebrachten Volksentscheid für 'Bayern' geht, könnte man es fast meinen. Und ist es in der Realität am Ende auch tatsächlich so? Aber ja doch! Da hat diese ÖDP – Bayern durch ihren an Geltungssucht kaum zu übertreffenden Herrn Sebastian Frankenberger eine Sache auf den Weg gebracht, die das bayerische Volk in zwei Teile teilt. In Raucher und in Nichtraucher.
Geht man nun davon aus, dass es sich bei der ÖDP um eine ökologisch orientierte Partei handelt, die bei den letzten bayerischen Landtagswahlen gerade einmal 0,5 % der Wählerstimmen bekommen hat, könnte man doch auf die Idee kommen, dass es weitaus brisantere Themen in unserer Umweltpolitik gibt, als die Raucher von den Nichtrauchern zu trennen. Stammtische werden uninteressant, ganze zusammengewachsene Bevölkerungsgruppen werden auseinandergerissen, weil der Eine meint, er kommt mit dem Rauch zurecht und der Andere nicht. Sollte man diesen Bevölkerungsgruppen die Entscheidung nicht selbst überlassen, wo sie sich aufhalten? Oder sind wir am Ende unmündig und brauchen die ÖDP dazu um zu wissen was wir tun dürfen und was nicht?
Explodiert zum Beispiel in Ohu der Atommeiler kann man sich freilich nicht entscheiden, ob ich in die Kneipe oder in diesen Versammlungsraum gehe, wo sich eventuell Raucher aufhalten könnten, oder nicht. Dann ist halb Deutschland verseucht, ob es sich nun dabei um Raucher oder Nichtraucher handelt. Sie werden jämmerlich zugrunde gehen. Vielleicht sofort, vielleicht in ein paar Jahren, wenn das Cäsium den Körper endlich aufgefressen hat. Aber dieses Problem scheint für eine ÖDP nicht brisant genug zu sein, oder geht es den Herrn Frankenberger nur um seinen Erfolg? Es wäre sicher interessant dieses einmal genauer zu durchleuchten.
Da wird von Herrn Frankenberger auch der Arbeitsschutz ins Spiel gebracht. Sicher in mancher Beziehung eine lobenswerte Sache, aber auch da hätte doch der Beschäftigte die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob er einen Arbeitsplatz mit oder ohne Rauchern will. Und nach belegten Umfragen sind 70 % des Gaststättenpersonals selbst Raucher. Also Herr Frankenberger, sollten Sie jemals wieder einmal in einer Gaststätte sitzen und ungeduldig auf die Bedienung warten, lassen Sie sich nicht irritieren und denken Sie an den von Ihnen auf den Weg gebrachten Volksentscheid. Ihre Bedienung steht sicher vor der Tür und raucht eine. Früher hätte sie das an ihrem Servicetisch machen können und hätte sicher auch Sie im Blickfeld gehabt. Doch auch dass geht nicht mehr. Hier gleich noch eine Frage an Sie: Wieso haben Sie gerade in Ihrem eigenen Stimmbezirk eine deutliche Schlappe einstecken müssen in dem Bemühen die bayrische Welt von den 'lästigen' Rauchern zu befreien? Es lässt vermuten, dass man Sie dort besser kennt als in den übrigen bayrischen Landen.
Was die Unterstützung durch den Ärzteverband und die Apotheker für diesen Entscheid betrifft, kann man eigentlich nur müde lächeln. In Ärztekreisen kursiert der Spruch 'es gibt keine gesunden Leute, nur Leute, die zu wenig untersucht wurden'. Was sagt uns dass? Desto länger er sucht, desto sicherer wird er etwas finden und desto eher kann er ihm zum Apotheker schicken, der dem jetzt plötzlichen Patienten das Mittelchen gibt, mit dem er beiden Protagonisten auf längere Zeit erhalten bleibt.
Und zum Abschluss muss man, glaube ich, noch einmal auf die Sache Volksentscheid eingehen. Ist es eine Entscheidung des Volkes, wenn nur 38% der Wahlberechtigten ihre Entscheidung für oder gegen eine Sache die angeblich das ganze Volk betrifft, abgeben? Die achtunddreißig Prozent haben sich entschieden, gut. Aber ein Volk besteht aus 100% der Wahlberechtigten. In diesem Fall fehlen 62% der Wählergemeinschaft. Also über die Hälfte der Menschen in unserem Land und da von einem Volksentscheid zu sprechen, scheint mir schon etwas verwegen. Ist die 'restliche Mehrheit' von 62% des Volkes ein Niemand? Nicht anzunehmen, oder?
Wenn man schon Volksentscheide zulassen will, sollten die politisch – rechtlichen Voraussetzungen bei dem immensen Aufwand, der dadurch entsteht, so gestaltet werden, dass Wahlpflicht besteht. Das heißt; jeder Wahlberechtigte muss seine Stimme abgeben, ansonsten droht Busgeld. Nur so hat das Volk wirklich und wahrhaftig entschieden. Wohlgemerkt bei Volksentscheiden! Aber in der jetzigen Form sind es doch nur Teilentscheide einer Volksgruppe und das wirft einige rechtliche Probleme auf. Wem steht es zu mir vorzuschreiben, ob ich rauche oder nicht, ob ich einen Ort freiwillig besuche, an dem blauer Dunst verbreitet wird? Ich zwinge keinen Nichtraucher und keinen Raucher neben mir zustehen, denn es ist seine Entscheidung welchen Platz, welchen Ort er sich aussucht.
Vielleicht kommen diese Leute, den solche nichtigen Entscheide einfallen auch noch darauf, dass das Beräuchern mit Weihrauch in den Kirchen auch – natürlich für die Volksgesundheit und den Arbeitsschutz der Priester – absolut schädlich ist und durch Volksentscheid verboten werden muss! Wir warten ab...............

*16.07.2010



In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom.

Die INTER - POST © by h.g. glase


 

INHALT

 

 Atommeiler ja, Raucher nein?

*Wenn der Stellvertreter.... FCB-Klinsmann

 

*Ein Waterloo für Bayern?

Die Wahl dananch.

*Die Sache mit der Milch

*Landtagswahlen in Bayern 2008

*Eine bayrische Saubermannslösung (Raucher)

*Stoibers einsamer Weg (Ruhestand?)

*Papst Benedikt in Bayern

*Das Digi-TV und die Öffentlich Rechtl. -BR-

*Zu neuen Ufern? Stoiber nach Berlin

*Der Schmu mit den Schiris, Schweigen des FCB

*Mosi, ein verkappter König?

*Bürgerentscheid 'Initiative Unser München'

*Wirtschaft und Sport (in Sachen Wildmoser)

*Stoibers Mehrheit - Nichtwähler

*Die Tram und der Englische Garten

Der Transrapid

*Olympiastadion ja oder nein

*Der FCB und sein Stadion

*Torschlusspanik eines Spielers

*Offener Brief Stadträte von München

*Danksagung an die Jasager

*Nun doch! Factorys in Bayern

*Nato Sicherheit und Muenchner Sicherheit

*Anfrage wegen Transrapid

*Die Wahlen in Dachau

*München Barons

*Bayr. Arbeitsplätze und Dornier


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