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Gedanken aus meinem Turm

Nicht ernst zu nehmende Denkspiele eines Turmwächters?

jäger



Die 'Pisa Studie'

Sind nun die Schüler oder die Schulen am Ende?

Na liebe Freunde und Nachbarn in Deutschland, da haben uns die internationalen Gremien des Wissens ja ganz schön eine auf den Deckel gegeben. Recht ist es so. Warum? Dazu muss ich etwas weiter ausholen und in meine eigene Schulzeit zurück gehen. Denn hier können wirklich nur noch Vergleiche helfen. Ich will das Vergleichende mit der Mathematik beginnen. Können sie sich noch an das Wurzelziehen erinnern? Ein Horror für meinen Denkmechanismus. Übrigens heute noch. In der damaligen Zeit kamen die ersten Taschenrechner für jedermann auf den Markt und natürlich versuchte jeder Schüler, sich die Arbeit zu erleichtern und so ein Gerät mit in die Schule zu nehmen. Erst wussten die Lehrer nicht, wie sie sich verhalten sollten. Zulassen oder nicht. Es wurde 'verboten'. Und auch daß war Recht so. Zwar kann ich heute die Wurzel noch nicht ziehen, doch in den anderen Rechenarten bin ich nicht schlecht. Und warum, ich hab es einfach lernen müssen! Im Lehrfach Deutsch hatten wir die Untersparte für Literatur des deutschsprachigen Raumes. Einmal die Woche mussten wir Schüler aus irgendeinem Roman oder einer Erzählung vorlesen. Seitenweise und meisten ergab es sich so, dass drei verschiedene Schüler vorlasen. Natürlich wollte sich keiner dabei blamieren. Also was machten wir zu Hause? Wir haben gelesen, und wenn es in der Familie zu machen war, dem Vater oder der Mutter oder der Oma vorgelesen. Die konnten uns dann korrigieren und diese Korrektur war sicher nicht so schlimm für uns, als wenn es der Lehrer getan hätte oder uns der Spott der Mitschüler überrannt hätte. Die Blamage vor den eigenen Mitstreitern erweist sich sehr oft als Wunderwaffe, als Antriebsfeder zu besseren Ergebnissen kommen zu wollen. Und da hilft nur lernen. Nicht vor dem Rechner sitzen, den wir Computer nennen und wenn die Aufgabe nicht gelingen will, einfach auf ein Spiel umschalten.

Hier liegt der Hase im Pfeffer, liebe Eltern und Verantwortliche des Schulwesens. Da wird durch die Klassenzimmer posaunt, "jede Schule braucht das Internet". Natürlich sollten wir es haben, aber doch sicher erst, wenn ich einmal meine eigene Sprache sprechen kann, wenn ich meine eigenen Probleme ohne technischen Schnickschnack lösen kann. Erst dann kann ein Rechner - compute heißt nun einmal rechnen- sinnvoll sein und gewinnbringend für das Lernen eingesetzt werden.Und nun kommen wir zu einem Problem, was in der Geschichte unseres Landes begründet ist und was wir auf schleunigstem Weg bereinigen sollten! Seit dieser Ausländer Namens Hitler unser Land so richtig durcheinander geschüttelt hat, uns die Ehre genommen hat, anständige Menschen im Weltverband der Bürger zu sein, seit dem hat sich auch unser Sprachgebrauch geändert. Die Retter sprachen vorwiegend englisch und das Brot, was dem ausgehungertem Land gebracht wurde, hieß Bread oder Rollbread. Die Süßigkeiten, Bobbons oder 'Gurtel' wurden kurzer Hand zu chewing - gum, also auf gut deutsch Kaugummi. Der Chef war nicht mehr der Chef sondern wurde zum chief umfunktioniert. Und so geht es weiter bis in die heutigen Tage. Nein, wir erinnern uns nicht mehr der 'ausdrucksreichsten Sprache der Welt'. Wir vermischen sie mit anglo - amerikanischen Wörtern so lange, bis wir uns selber nicht mehr verstehen. Babylonische Zeiten. Vielleicht für dieses Thema etwas zu weit gegriffen, aber sicher nicht von der Hand zu weisen.

Hier ein Beispiel aus der Gegenwart: Überschrift in einer AOK Zeitung die Jugendliche ansprechen soll. "Hardware4Friends" Wörtlich übersetzt würde es heißen, ' Harte Ware vier Freunde' wobei vier phonetisch 'für' bedeuten soll. Ja sind wir jetzt wieder im Neandertal, unfähig uns zu artikulieren? Natürlich will der Artikel das Internet, seine Möglichkeiten und seine Freunde ansprechen. Ja warum sagt man es dann nicht in unserem Sprachgebrauch? Vorschlag: Der Rechner, du und das Internet, oder noch einfacher, 'Du und das Internet', denn ohne Rechner geht es ja nicht!

Auch die Sprache kann doch zur Gewohnheit werden und eine gute Sprache ist sicher auch eine gute, weiterbringende Angewohnheit. Erst war es ein 'Abstand nehmen', dass wir uns mit englisch klingenden Wörtern umgeben haben, doch jetzt wird es langsam ein sogenanntes Muss. Und unsere Schüler können doch eigentlich nur das lernen, was die Erwachsenen angeblich schon wissen. Wo liegt nun der Fehler? Bei den Schülern? NEIN! Der Stamm des Baumes signalisiert den Ästen, was sie für Früchte, was sie für Blüten zu bringen haben und sicher nicht umgekehrt. Doch wir sind manchmal drauf und dran es umkehren zu wollen. Die Schüler sind sicher nicht schlechter als in vergangenen Zeiten. Wenn gleich die Ergebnisse vom Pisa - Test es erkennen lassen wollen. Unser Schulsystem kränkelt vor sich hin, ist genau schon so konsumorientiert wie das normale Leben danach. Lernen heißt die Welt begreifen, sie begreifen wollen. Auch ohne 'Computer' und neue Wortschöpfungen. Nicht Innovation ist das Leben eines Schülers. Er muss doch erst einmal begreifen, warum es Innovation geben soll. Wir sind dabei eine Horde von Fachidioten auszubilden und wundern uns dann, dass sie im normalen Leben nicht existieren können. Hier ist die Familie zu erst gefragt. Dann sollten wir die Einschulung variabler gestalten. Ich bin mit fünf Jahren eingeschult worden. Ein Test hat mir dazu verholfen und das war vor.... - kurz nach dem letzten Kartoffelkrieg -, meine lieben Leser. Wenn ich da heute so eine Frau Holmeier höre, wie sie sich dreht und wendet, eine Ganztagsschule einzuführen oder nicht, kommen mir fast dir Tränen. Wir hatten von acht bis zwölf und von zwei bis vier, an langen Tagen sogar bis fünf Uhr Unterricht, wobei die Nachmittagsstunden mehr auf die Fächer verteilt wurden, die den Grips nicht allzu sehr belasteten. Sport, Religion, Erdkunde, Soziales und so weiter.

Und was man dabei nicht übersehen sollte, liebe Eltern und Verantwortliche für das 'kulturelle', die Kinder sind von der Straße weg! So profan es klingen mag, aber es stimmt. Ich wohne in der Nähe einer Schule und kann beobachten, wie sie gegen halb eins und ein Uhr nach Hause gehen. So wie früher auch, bedrückt, lustig oder sich gegenseitig die Haare ausraufend. Das ist alles gleich geblieben. Was sich verändert hat, ist das Danach. Mit der Freizeit umgehen können, lernen oder Nintendo, das ist hier dir Frage. Meist wird es halt bei Nintendo enden und nicht bei den Büchern, bei dem Lesen, dem Rechnen.Diese Sachen werden dann kurz vor dem Muss erledigt und wie die 'Pisa - Studie' ergeben hat, schlecht.Der Stamm unserer zukünftigen Blüten ist hier gefragt, die Eltern und das Schulwesen. Man darf nicht die Blüte schellten, dass sie nicht so blüht, wie wir es gerne hätten. Der Stamm muss sie dahin führen, damit sie gar nicht anders kann, als für uns alle in den schönsten Schattierungen des Wissens zu strahlen. Mit simplem Stoff pauken ist es auf jedem Fall nicht zu machen. Wir brauchen wieder eine Allgemeinbildung. Fachidioten können sie auf der Hochschule immer noch werden. Das Grundwissen, der Stamm des Wissens ist für das Werden und Gelingen einer gesunden Gesellschaft von höchster Wichtigkeit. Da macht es auch sicher nichts aus, wenn ein Junge in der Werkstunde einmal versucht, Strümpfe zu stricken. Vielleicht erkennt er dann später die Mühe seiner Frau um die Familie besser, oder?

18.Dez.2001 h.g.g.


In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom.

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