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luftbalon

Gedanken aus meinem Turm

Nicht ernst zu nehmende Denkspiele eines Turmwächters ?

jäger

Betrachtungen zur momentanen Weltsituation und deren Macher, die Politiker.


Handel, Wandel, Überleben.

(In Deutschland)

Das sind drei Dinge, liebe Leser der INTER-POST, die zusammengehören wie die Mutter und das Kind. Aber das alles einmal betrachtet, mit 5,2 Millionen Arbeitslosen im Rücken, da braucht es schon ein intensiveres Nachdenken. Wo geht es hin mit unserem Land?

Wie es dazu gekommen ist, steht eigentlich fest. Wir hatten die Wiedervereinigung, dazu kamen die Globalisierung und der Euro. Und unsere Kassen waren schon leer, als die Masse des Landes noch fest daran glaubte, »uns kann doch keiner«. Und hier kommt zum ersten mal schon die Politik in unsere Betrachtungen. Mit Schönfärberei hatten die Macher des politischen Lebens über lange Zeit den Weg vorgezeichnet. Sie glaubten, es würde sich schon richten, und haben die parteilichen Hoffnungen und Wünsche als Ziele eingesetzt, wo schon lange eine Kurskorrektur in puncto Wirtschaft und Arbeitsplätze überfällig gewesen wäre.

Der parteiliche Schlagabtausch, das Niedermachen des vermeintlichen Gegners, der Sieg um jeden Preis schien tausendmal wichtiger zu sein, als eine vernünftige, realitätsbezogene Sicht und Planung in die Zukunft.

Die Gewerkschaften beharren, genau wie die Parteien, auf ihren Pfründen und beide glauben so, damit dem Volk und der Volkswirtschaft auf die Sprünge helfen zu können. Jeder natürlich nur in seinem Sinn und in seiner Zielsetzung.

Und wo bleibt das Volk? Wo bleibt der Gedanke an das Volk, meine Damen und Herren 'Macher'.

Da müssen sich mittelständische Unternehmen dazu entschließen ins benachbarte Polen abzuwandern, weil die Gewerkschaft sich im regionalen Sektor nicht bewegen will und für diesen speziellen Betrieb keine Vierzigstundenwoche zulässt. Die Beschäftigten hätten mitgemacht, um ihre Arbeit zu erhalten. Aber die Gewerkschaft sagt nein. Fazit; der Betrieb wandert in den nächsten Monaten nach Polen aus, Maschinen werden demontiert und über die grüne Grenze gebracht und nicht nur die Arbeiter haben ihren Arbeitsplatz verloren, sondern auch die Gewerkschaft ihre Arbeiter.

Frau Merkel beharrt bei leeren Staatskassen auf der Eigenheimzulage, die ja nicht nur ein Geschenk der überwiegend städtischen Bevölkerung an die Häuslebauer ist, sondern viel mehr den Großinvestoren hilft, ihre Wohnsilos zu platzieren. Die Mieten werden so angelegt, dass sie sich am obersten Limit für öffentlich geförderten Wohnraum bewegen, und ist die Frist ausgelaufen, dann wird erst richtig abkassiert. Die Bauten selbst sind aber dann zu einem gehörigen Teil vom Volk mitfinanziert!

Mit Milliarden wird die Steinkohle gestützt, wo wir alle wissen, dass fossile Brennstoffe der Vergangenheit angehören müssen, weil sie einfach eines Tages nicht mehr vorhanden sein werden. Und außerdem; dann nicht einmal mehr für 'nicht ersetzbare Produkthilfen' zur Verfügung stehen werden. Der Kohlepfennig tut sein übriges um Volksvermögen, also Geld, was im Umlauf sein könnte, abzuschöpfen, um es in die unergründlichen Kanäle der Finanzverwaltungen entschwinden zu lassen.

In Bayern stört ein Herr Stoiber die an sich gesunde Wirtschaft in diesem Raum mit einem 'Sparprogramm auf Teufel komm raus'. Er wird es nicht schaffen, bis 2006 einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Denn die ersten Steuereinbrüche sind schon zu verzeichnen. Wenn eine Wiese trocken gelegt wird, kann nicht erwartet werden das Blumen auf ihr blühen, oder? Außerdem; wenn ich meine Mehrheit im Landtag so schamlos ausnütze und bei der abschließenden Haushaltsdebatte lieber das 'Derblecken auf dem Nockerberg' aufsuche, als mich um das Land und seine Bewohner zu kümmern, gehöre ich nicht auf den Bayerischen Thron!

Es gibt noch vieles, was hier aufzuzeigen wäre und es würde sicher den Rahmen für diese 'Gedanken aus dem Turm' sprengen, doch eines sei noch angefügt. Kaum ist für die angeblich so stark gebeutelten Krankenkassen Land in Sicht, schon werden die Manager - Gehälter in einer Art und Weise angehoben, dass es zu Indiskretionen kommen musste und die Öffentlichkeit es endlich einmal erfahren hat, wie sie eigentlich abgekocht wird.

Für wie blöd man die Masse unseres Volkes hält, sieht man auch an den Äußerungen eines Herrn Ackermann, der auf der Hauptversammlung seinen Aktionären Milliardengewinne offerieren konnte und im selben Moment ankündigt, er müsse 6000 Arbeitsplätze streichen.

Mit Absicht liebe Freunde der INTER - POST habe ich hier wahllos ein paar Punkte herausgegriffen, die sicher nicht repräsentativ sind. Doch ich bin sicher, dass sie aufzeigen können, was uns in Deutschland fehlt und an was unsere Gesellschaft leidet.

Schlicht und ergreifend einfach gesagt; es ist einerseits die 'Raffzahngesellschaft', die uns zu Boden drückt. Und von Staatswegen her, ist es das Unbewegliche in Kommune und Staat, das Parteiendenken, das nie daran denkt, ob es Nutzen für das Volk bringt, sondern immer nur, ob es der Partei bei den nächsten Wahlen helfen kann.

Natürlich wird der Verdurstende nach dem Wasser greifen, was ihm die nächstliegende Partei reicht. Aber ist das der Sinn unserer Gegenwart und unserer Zukunft? Ein Land der Dichter und Denker versinkt im Sumpf der Parteienlogistig und der Finanzhaie, der Saubermänner? Das kann und will ich nicht glauben.

So wie ich es sehe, haben wir keine Kämpfer mehr, die über alle parteilichen Hindernisse hinweg und ohne Ansehen der eigenen Person sich für Dinge einsetzen, die den Menschen im Land helfen. Und das gilt nicht nur für Politiker. Das zählt vor allem für die Wirtschaft.

In den Vorstandsetagen und in den höheren Etagen der Parteien hat man einfach die Bodenhaftung verloren. Die Macher, die heute diese Etagen belegen sind alles 'gute Butter Kinder', Kinder die ohne Hunger groß geworden sind aber mit der Last des Wirtschaftswunders. Ja, mit der Last des Wirtschaftswunders. Es gab da einmal den Begriff der Schlüsselkinder, Kinder, die vielleicht ohne die notwendige Liebe aufgewachsen sind. Die von Vater und Mutter oft gehört haben, »Mach mal, ich hab keine Zeit, muss arbeiten«, oder, »Hier haste 50 Mark und nu laß mich arbeiten«. Genau diese Kinder bestimmen heute, was zu tun und zu lassen ist. Ihre Hilflosigkeit, der mangelnde Kontakt zu Familie und Umwelt ist ihnen im Innersten haften geblieben. Früher suchten sie vielleicht noch nach etwas, doch mittlerweile haben sie sich in Ihren ureigensten Strukturen so festgefahren, dass sie aussehen und sich benehmen wie wild gewordene Pferde mit Scheuklappen. Stur auf das nächste, vermeindliche Hindernis zu rennen und dabei nicht einmal den Versuch unternehmen, nachzudenken, ob es nicht anders zu machen sei, menschenfreundlicher, ohne den ganzen Rasen zu zertrampeln, ohne viel Not mit der Arbeitslosigkeit, ohne den 'Offenbarungseid Hartz IV'.

Die Politiker waren und sind nicht in der Lage Steuergeschenke abzuschaffen und die Wirtschaft unterstützt es in gewisser Weise. Denn die Wirtschaft, der Handel und die Großindustrie sind die größten Nutznießer von Steuergeschenken und Schlupflöchern. Mir ist nur ein einziger Wirtschaftsboss in Deutschland bekannt, der gesagt hat 'es wäre für ihn eine persönliche Blamage und Niederlage, wenn er sich seinen Erfolg oder Misserfolg noch vom Volk subventionieren ließe'. Wohlgemerkt, EINER ist es von Tausenden. Und dazu ist er noch Schwabe!

Wenn es dem Volk einmal wirklich klar wird, das es zum Teil die eigenen Arbeitsplätze subventionieren muss - hervorgerufen durch die parteilichen Klüngel - dann wird Deutschland wieder auf die Straße gehen. Da bin ich mir sicher.

Andere Länder machen es uns vor, wie es ohne Subventionen und mit ausgeglichenen Steuersätzen für alle geht. Haben die deutschen Politiker Angst es ähnlich zu machen, nur weil es dann gekupfert ist? Manchmal habe ich schon den Eindruck. Oder der alte Herr Kohl hat uns und die Wirtschaft 16 Jahre so in Drangs versetzt, dass wir einfach nicht mehr wissen, was für Volk und Staat recht und billig ist.

Für mich ist eines aber klar; erst kommt das Volk und dann der Staat, denn wo kein Volk ist, hat der Kaiser das Recht verloren. Gleich, welche Farbe er sich für sein politisches Mäntelchen ausgesucht hat. Und wissen sie meine Damen und Herren Macher, an was man erkennt, dass der Kaiser bald ohne Volk dasteht? Wenn immer weniger kommen, um ihn zu wählen! 14.03.05 h.g.g.


In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom.

Die INTER - POST © by h.g.glase

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