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Gedanken aus meinem Turm

Nicht ernst zu nehmende Denkspiele eines Turmwächters ?

jäger

Betrachtungen zur momentanen Weltsituation und deren Macher, die Politiker.


Globalisierung - Nationalisierung

Na liebe Leser der INTER - POST, haben sie die fette Gans schon verdaut, den Champagner von der Silvestergaudi schon wieder aus ihren Innereien heraus gespült und sind sie wieder auf dem Weg zum absoluten Erfolg? Ach nicht? Sie sind letztes Jahr hängen geblieben? Mit Hartz IV.? Na ja, so schlimm ist das doch nicht, oder? Jetzt trinken halt nur noch die den Champagner, die die Zurechtweisung und Zurechtstutzung von 'arbeitswilligen Arbeitslosen' in die Wege geleitet haben. Die Hersteller der ganzen Köstlichkeiten für das Fest brauchen also nicht um ihre Einnahmen zu bangen. Es hat sich nur alles etwas mehr nach oben verschoben und die ehemalige Unterschicht aus den fünfziger Jahren ist wieder da, wo sie eigentlich hingehört, in die Unterschicht, gelle!

Nun hat das ja nicht unbedingt etwas mit der Titelzeile zu schaffen und trotzdem hängt es zusammen, hängt zusammen wie der imaginäre Faden zwischen Hirn und Seele. Was meinen Sie, Seele gibt es nicht mehr sondern nur noch Hirn? Ich für meine Seite glaube, dass beides abhandengekommen ist. Gehen wir also weg von der real existierenden 'Unterschicht' und wenden uns unserer Titelzeile zu, die eigentlich nichts anderes sagen will, als das mit der Globalisierung die Nationalisierung im gleichen Maß zugenommen hat. Nur passiert es eigentlich auf ganz verschiedenen Ebenen.

Die Globalisierung ist zu hundert Prozent eine Sache und zugleich ein Vorteil für die Wirtschaft. Und die Nationalisierung ist das Angstgefühl der Menschen, bei der Globalisierung auf der Strecke zu bleiben.

Das Seltsame an dieser Geschichte ist aber, dass die Politik erst das unbedingte und für das Volk angeblich 'überlebenswichtige' Globalisieren auf ihr Banner geschrieben hat, um vielleicht im Schlepptau der Abwanderer mit groß und reich zu werden und dann plötzlich wieder auf das Nationalistische setzt, um dem Volk doch nicht ganz abhandenzukommen, es nicht aus den Augen zu verlieren. Denn die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Das gilt für Demokratien, und selbst da ist nicht immer der am Ruder, der fürs Volk gut wäre und die Globalisierung mit einem argwöhnischen, vorsichtigen Auge betrachten würde.

Wie sieht es aber nun mit den Staaten aus, die nach bestimmten westlich orientierten Auffassungen gemäßigte oder straffe Diktaturen sind? Gibt es dort keine Globalisierung? Und ob es sie gibt. Nur wird die Globalisierung in diesen Staaten von der Politik weitaus empfindlicher wahrgenommen, als in den sogenannten freien Staaten dieser Welt. In diesen diktatorischen Staaten funktioniert der Globalisierungseffekt genau umgekehrt. In unseren Landen müssen wir immer mehr auf unsere drohende wirtschaftliche Not achten. Der freie Gedanke ist für uns an sich kein Thema. Wir glauben frei denken zu können, zu dürfen und glauben weiter, auch danach handeln zu können. Wir glauben es. Nicht so in den Diktaturen. Dort soll das Denken vom Staat durchgeführt werden und das Volk hat sich an diese Denkweise, an die Regeln die daraus entstehen, zu halten. Die Wirtschaft kommt erst an zweiter Stelle, ist nur ein Beiwerk um Volk und Vaterland am Leben zu halten.

Dabei sind doch beide Wege falsch, oder?

Unser Weg, der Weg der 'freien Marktwirtschaft' kettet uns an diese so, dass wir Hunger leiden, der Staat vor dem Ruin steht, wenn diese Großmogule der freien Wirtschaft sich eine andere Region aussuchen, um ihre Gewinne zu sichern, gleich wie es dem Volk, was sie erst reich gemacht hat, danach ergeht. Und hier komme ich zum ersten Mal auf die Verbindung zwischen Hirn und Seele und meiner Auffassung, dass beides in so mancher Unternehmerbrust fehlt. Hätte sonnst ein Herr Ackermann den Aktionären mit geschwellter Brust verkünden können, dass der Gewinn auf sechs Milliarden angewachsen ist, er aber gleichzeitig sechstausend Arbeitsstellen einsparen müsse? Hätte ein Milchhändler Namens Müller lauthals verkündet, er könne in diesem Land nicht mehr produzieren, weil ihm die Leute zu teuer sind, die ihm es eigentlich erst finanziell ermöglicht haben nun abzuwandern? Nein!

In den Staaten, in denen das Denken und Tun reglementiert ist, sieht es nicht viel besser aus. Ja fast bin ich geneigt zu sagen, dass sie noch schlimmer dran sind. Nicht nur das Denken wird hier auf Eis gelegt, sondern auch ein gesundes, für jeden Staat wichtiges Wachstum in der Wirtschaft wird erschwert. Sie meinen, die wirtschaftliche Unbeweglichkeit durch Nationalismus ersetzten zu müssen. Dieser Fehler - und es ist ein gravierender - ist genauso schädlich für ein Volk, wie es bei uns die Auswandermentalität zurzeit ist. Beide Seiten handeln ohne Hirn und ohne Seele. Denn, hätten sie nur eines davon, würden sie erkennen, dass sich ein Volk nicht auf die Dauer geistig gängeln lässt und das andere Volk sich nicht fortwährend wegen des drohenden Verlustes an Arbeit zu Hungerlöhnen erpressen lässt.

Beide Strategien sind aber durch die allgemeine Globalisierung, die sich durch den Zusammenbruch des Ostblockes noch beschleunigt hat, nicht heraufbeschworen, aber in einem Maß beschleunigt worden, dass es nicht mehr für die Völker und ihren Frieden tauglich sein kann. Sie wird uns in der Zukunft Zerwürfnisse bringen, die wir jetzt noch gar nicht absehen können.

Und an diesem Punkt wäre wieder Hirn und Seele gefragt. Hirn für das Taktieren mit den Heuschrecken, Globalplayern und Wirtschaftsmogulen, Seele für die Sorgen und Nöte des Volkes auch als Unternehmer, auch als Politiker.

Der anwachsende Nationalismus in der ganzen Welt ist eine Folge der Globalisierung. Daran führt kein Weg vorbei. Man hat einfach Angst überrollt zu werden, überrollt von fremden Gedanken, von fremden Firmen, von fremden Geldgebern - und Nehmern. Vielleicht verstehen wir es in hundert Jahren einmal, was der globale Mensch, die globale Welt sein kann. Im Moment sollten wir aber diesen Weg etwas langsamer, überlegter beschreiten. Wir können nicht von Globalisierung reden und sie verteidigen, wenn wir auf diesem Weg dort hin, die Not der anderen Völker die wir damit durchschreiten, übersehen, sie ignorieren und glauben diese Völker müssten von heute auf morgen so denken und handeln wie wir. Das ist im Prinzip Unterdrückung, Versklavung und Ausbeutung der Völker. Hat also mit einem friedlichen Zusammenrücken der Welt nichts gemeinsam. Erst wenn wir das begriffen haben, ist die Globalisierung ein Segen für die Weltgemeinschaft. Doch bis dahin, scheint es mir, ist noch ein dorniger, harter und weiter Weg durch tausende, regierende und Wirtschaft machende Holzköpfe zu bestehen.

Packen wir es an, aber mit Hirn und Seele. Denn der Andere da hinten, der Gelbe mit den Schlitzaugen könnte dann vielleicht sogar unser Bruder sein......... * 04.01.07


In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom.

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