Überparteilich und auf jeden Fall unabhängig. Vielleicht nicht immer real, aber der Wahrheit sehr nahe. |
Immobilienkrise in den USA. Finanzkrise dehnt sich aus. Und nun eine Weltwirtschaftskrise?
Das sind die Schlagzeilen der letzten Monate und es hat noch kein Ende. Viel ist geredet worden, einiges ist getan worden und trotzdem weiß keiner so genau, wo es hingehen wird mit unserem bisschen Geld, was man sich vielleicht zur Seite legen konnte. Ist der Kapitalismus am Ende? Weder der Kapitalismus noch sein Gegenstück, der Kommunismus, ist am Ende, doch beide zeigen dasselbe Phänomen: Die unersättliche Gier einiger Menschen, die in diesen Systemen leben und das Denken 'ich und sonnst keiner' sogar in den Kreisen der eigenen Gruppe. Fangen wir bei dem angeblich zu Grabe getragenen Kommunismus der Sowjetunion an, der ja im Prinzip ein 'Stalinismus' war und mit Kommunismus wenig, wenn gar nichts zu schaffen hatte. Kaum war dieses Machtgebilde zusammengebrochen gab es 'Oligarchen', also eine Gruppe von Leuten, die ihr Wissen über wirtschaftliche Dinge und Zusammenhänge im Staat - erlernt unter dem Stalinismus - rigoros ausnützten und nach fünf - sechs Jahren, wohlgemerkt in einem offiziell maroden Staat, Milliardäre waren. Im Stillen wurden diese Leute von der westlichen Seite bewundert, werden heute noch von der internationalen Presse hochgehalten und sicher ist man ihnen auch ein wenig neidisch. Aufgrund ihres Erfolges? Nicht einmal die amerikanische Vorzeigefigur Hilton - 'vom Tellerwäscher zum Milliardär' - hätte es in so kurzer Zeit bewerkstelligen können Milliarden aufzuhäufen. Es bedurfte schon einiger Tricks, wenn nicht sogar krimineller Machenschaften, dem Staat und der Allgemeinheit das zu nehmen, was sich heute auf internationalen Konten befindet, und, auf Grund dessen diese Leute international hofiert werden. Dieses Privileg werden die Wall Street - Banker nicht mehr haben. Sie haben mit Luft gehandelt, mit Derivaten, mit Dingen, die vielleicht einmal Erfolg bringen könnten, aber im Prinzip noch nicht einmal existieren. Nun lebt ja die Nation Amerika schon seit längerer Zeit auf Pump. Bei Antritt von Georg W. Bush waren es 5.600 Milliarden, zurzeit sind es 6.100 Milliarden Euro Staatsverschuldung, was bedeutet, dass jeder Amerikaner vom Neugeborenen bis zum Kreis von Haus aus mit 30.000 US - Dollar verschuldet ist. Und so werden sich die Menschen des Landes USA sagen, >was der Staat kann können wir schon lange<. Ein Amerikaner ohne das übliche Reservoir an Kreditkarten ist kein Amerikaner. Er ist ein Niemand! Seit Langem ist man dort davon ausgegangen, dass nur die Schulden - oder heißt es in Amerika Kredit? - die Wirtschaft ankurbeln könnten. Ist dass der Kapitalismus? Vielleicht nach amerikanischen Richtlinien, aber normal nicht. Kapitalismus beinhaltet Kapital. Wenn dieses Kapital verspielt wurde, wenn die Quelle des Geldes an den Börsen der Welt noch gehandelt wird, obwohl sie schon lange versiegt ist, handelt es sich um Betrug und nicht um weltwirtschaftliche Tätigkeiten auf dem Finanzsektor. Wollte man es nicht wahr haben, hat man sich vor dem Absturz so gefürchtet, dass man lieber die ganze Weltwirtschaft mit in den Abgrund reist, anstatt endlich einmal Tabula rasa, reinen Tisch zu machen? Nun hat ja Amerika seit Bush mehr Probleme, als man hinlänglich annehmen oder wahrhaben wollte. Der Ostblock lag am Boden, die UDSSR teilte sich in lebensfähige oder dahin vegetierende Staaten auf und Amerika glaubte nun und glaubt es immer noch, der einzig wichtige Staat der Welt zu sein. Doch wo kein Geld mehr ist, hat der Kaiser das Recht verloren, oder? Die Banker von Amerika scheinen diesen Zustand ignoriert zu haben. Sie haben weiter mit abschüssigen, verfaulten Aktien und Fonds gehandelt und die Prozente dafür kassiert, haben Kredite vergeben, die halsbrecherisch waren und sie dann schnell weiterverkauft. Natürlich wieder mit Gewinn. Die Käufer legten Immobilienfonds auf, die von Ratingagenturen sehr positiv bewertet wurden, - aus welchem Grund auch immer - und verkauften sie weltweit mit Erfolg. Die Welt kaufte. Aber am 15. September 2008 ging Lehman Brothers in die Pleite. Die in allen Farben schillernde, überdimensionale Seifenblase der amerikanischen Art und Weise 'Leben auf Pump' platzt mit so einem Knall, dass die ganze Finanzwelt ins Schlingern gerät, Hunderttausende Amerikaner ihr ein und alles, ihr Haus verlieren und weltweit die Fondssparer, die Rentenaufbesserer, die, die den Vorschlägen ihrer Bank vertraut haben, vor ausgeraubten Kassen stehen. Nein, nicht wegen Lehman Brothers allein, das wäre zu stemmen gewesen. Das meinte sicher auch die Regierung der USA, denn Lehman hat man nicht geholfen, aus der Krise zu kommen. Erst als erkannt wurde, welche Kreise es zieht, ließ sich der Finanzminister der USA zu einem Hilferuf an die Welt hinreisen und meinte tatsächlich, >da braucht es weltweite Hilfe!< Für was denn meine Herren; dafür das ihr der Welt über Jahre ein Nichts, Luft zu teuren Preisen verkauft habt? Dafür, dass ihr eure Banker in einer Art und Weise agieren lasst, die schon kriminell ist und nicht nur Amerika ins Schlingern bringt? Freie Marktwirtschaft ist eine feine Sache, doch sollten Staaten, die sich auch noch anmaßen der Verteidiger der Freiheit zu sein, besser auf ihre Macher schauen, was sie machen, wie sie es machen, ob sie es so tun, dass es dem Anspruch 'Verteidiger der Freiheit' auch im moralischen Sinn gerecht wird. Die Häuser der 'kleinen Amerikaner' werden zu Tausenden zwangsversteigert, Amerika macht siebenhundert Milliarden locker (von was eigentlich?) um wieder den Banken zu helfen und trotzdem ist die Finanzkrise im vollen Gang. Auch die Wirtschaftskrise ist schon angekommen und nicht nur in Amerika. Europas Politiker hasten von einer Konferenz zur anderen, um zu retten, was noch zu retten ist, sind sogar bereit Instrumente des so 'verhassten Kommunismus', die Verstaatlichung in Betracht zu ziehen, und das alles nur weil Amerika seine Wall Street - Banker nicht im Griff hat oder es für 'freie Marktwirtschaft' hält, wenn nicht kontrolliert wird, wenn wissentlich und schamlos abgekocht wird. Sind wir am Ende wieder im Jahr 1929 gelandet? Es hat den Anschein. Und warum? So wie die Geldmengen in der Welt gewachsen sind, genau in demselben Maß ist die Moral der Leute gesunken, die damit umgehen, und, es besitzen. Anscheinend begreifen wir den Zustand 'Gesellschaft, Gemeinwohl, füreinander da sein' nur nach Katastrophen, wie es der letzte Weltkrieg war. Wir sind dazu bereit eine vollkommen irrsinnige Mission zum Mars zu finanzieren, aber den Mr. Mayer aus der Bronx helfen wir nicht, damit er seine Rente aufbessern kann. Im Gegenteil. Es werden ihm Dinge verkauft, die am Tag ihres Entstehens schon faul sind. Das ist die Moral der Wall Street - Banker. * 24.10.2008 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g.glase unter; tomtommuenchen.de |
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