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Überparteilich und auf jeden Fall unabhängig. Vielleicht nicht immer real, aber der Wahrheit sehr nahe.

 

INHALT

Die EU und ein neuer "Kalter Krieg?"  *   Doktor ja, Doktor nein  Der Sturm Sandy (USA)

Die Politik, die Weltbevölkerung, das mobile Telefon, Facebook und Google   *   Die Rettung eines Retortenkindes     Wehrpflicht in Deutschland. Oder doch nicht?  *  Eine Trendwende in der Energiepolitik? *  Afrika im Aufruhr.      *   Eine Seuche ist unter uns....   *   Die Neuerfindung der Bombe  *  Der Bundestag und des Wählers Meinung 2009  *   Deutschland ein Agressor?  *  Die UN und die Anti-Rassismus-Konferenz 2009  *  Ein bewegtes Jahr (Rückblick 2008)  *  Immobilien - Finanzkrise - USA -  *  Die Prophezeiung 'Kaufhaussterben'  * China, die Freiheit, die Menschenrechte und die Olympiade  *  Ein tatsächliches Aus für den Transrapid?  *  Die SPD, die Linke und überhaupt...  *  Sicherheitskonferenz in München 2008  *  Die Jagd ist eröffnet (Landtagswahlen Hessen) *  Rückschau auf 2007  *  *  

und hier ist die  NACHLESE

 

 
Eine Seuche ist unter uns und keiner will es wissen?

Die es betrifft, die wollen es sicher wissen und vor allem das Warum und wie man sich schützen kann.
Wie man sich davor schützen kann, ist so eine Sache und gar nicht so einfach, denn es handelt sich um einen Erreger, den man Staphylococcus aurens nennt. Der auch unter dem gängigen Begriff MRSA bekannt ist und sich über den ganzen Globus verteilt. Nicht so gefährlich könnte man meinen, wenn es ihn doch in der ganzen Welt gibt und diese immer noch besteht. Nun gibt es aber von diesem Ding Mutationen, die gegen unsere ach so hochgelobten Antibiotika einfach resistent geworden sind, sich selbst eine Abwehrfunktion gegen diese 'Wundermittel' angezüchtet haben und nun vor allem in Krankenhäusern umher wandern und dort auch reichlich Nahrung und Wirte finden. Dabei sind sie nicht wählerisch und suchen nicht nur die Schwachen und Kranken aus, nein, sie gehen auf alles los, wo sich's einigermaßen leben lässt. Also auf das Pflegepersonal, den Doktor, den Professor, den Operateur und was es da noch alles geben mag. Ja sie befallen sogar die Notarztwägen und nisten sich ein, bis wieder irgendeine Wirtsperson in ihre Nähe kommt, wo sich das Einnisten lohnt.
Als diese kleinen Dinger noch etwas jünger und nicht so mutationsfreudig waren wie in der heutigen Zeit, erkannte man sie an auffällig gelben Eiter, der auch in den kleinsten Wunden auftreten konnte und der dafür zuständige Erreger faktisch nie mehr aus dem Körper zu verdrängen war. Bis die 'cillins' auftauchten. Penicillin, D-cillin, T-cillin und wie sie alle heißen. Nun sei nichts gegen Penicillin gesagt. Ohne dieses Wundermittel wäre unsere Weltbevölkerung sicher schon um die Hälfte dezimiert, die kleinste Grippewelle hätte sich zur Pandemie entwickeln können und ein momentanes Verdrängen dieses 'Staphylococcos aurens' würde im Buch der Fabeln stehen. Für kurze Zeit war es aber den Bastlern in den Krankenhäusern und der Medizin gelungen, ihn fast zu verdrängen. Die Herren in Weiß feierten sich und ihren Erfolg und übersahen in ihrer grenzenlosen Glorie dabei, dass das kleine Ding am Hintereingang schon längst wieder wartete. Es hatte sich ein neues Mäntelchen geschneidert, was es für unser Immunsystem nun unsichtbar machte und triumphiert seit dem in allen Krankenhäusern, Pflegestationen, Altenheimen und eine ganz neue Variante von dem Ding, der 'USA 300' kursiert über Spielplätze, Sandkisten, in U-Bahnen, Flugzeugen und überhaupt überall, bis jetzt noch in den USA! Dabei muss der von dem Ding angepeilte Wirt nicht einmal die kleinste Hautverletzung haben, wie es vor seiner neuerlichen Mutation notwendig war. Jetzt versteht das Ding auch so, durch einen Kuss, einen Händedruck, ein zufälliges Berühren in den nächsten Wirt überzuspringen. Na ist das nicht toll?
Wenn also dieses MRSA sich so selbstständig macht wie ein Grippevirus kann es sich doch nur um eine Seuche handeln, oder?
Geht man nach der WHO, scheint das bei dieser weltumfassenden Behörde noch nicht angekommen zu sein. Die Schweinegrippe, die keine war, aber schon. Dabei ist dieses MRSA weitaus tückischer als jede Grippewelle, denn es hat sich da am heftigsten eingenistet, wo es am allerwenigsten etwas zu suchen hat. In Krankenhäusern! Und das Bedauerlichste bei dieser Sache ist; es ist ein Hygieneproblem. Das muss man sich einmal vorstellen. In unserer hochgelobten und kaum noch bezahlbaren medizinischen Versorgung gibt es an der sensibelsten Stelle, dem OP, dem Krankenhaus, der stationären Ambulanz ein Hygieneproblem! Jedem kleinen Wirt wird die Konzession entzogen, der nach der dritten Abmahnung sein Betrieb nicht in Schuss bekommt und ein Krankenhaus, ein wohl wissender Arzt oder Leiter dieses Menschenleben erhaltenden Unternehmens muß keine Konsequenzen ziehen?
In Deutschland erkranken im Jahr 160.000 Patienten an diesem Virus und nach den Aussagen der Deutschen 'Gesellschaft für Krankenhaushygiene' verursacht diese letztlich durch mangelnde Hygiene entstandene Krankheit 40.000 Tote jährlich. Wohlgemerkt in Deutschland.
Und hier gleich noch ein paar Zahlen von unseren europäischen Nachbarn: An der Spitze steht Portugal mit über 50% an infizierten Menschen. England, Spanien, Italien sind mit 25-50% dabei, in Frankreich, Deutschland und Österreich sind es 10-25%. Diese 'bis'-Angaben rühren daher, das zwar eine Meldepflicht bestehen würde, sie aber von der Ärzteschaft nur sehr mangelhaft durchgeführt wird. Führt das schlechte Gewissen zu dieser Nachlässigkeit? Eigentlich wäre es dann vorsätzliche Körperverletzung, den das Verschweigen kann tödlich sein. In Amerika sterben mehr Menschen an diesen MRSA als an Aids. Diese mutierten Staphylokokken sind sogar bei Schweinen nachgewiesen worden und wurden nachweislich über Genuntersuchungen dann auch bei den Züchtern festgestellt. Also handelt es sich um eine Seuche, aber keiner der zuständigen Leute, sei es nun die WHO, die Ärzteschaft oder das Gesundheitsministerium der einzelnen Staaten scheint sich darum zu kümmern, dass wir eine schleichende Seuche haben, von der niemand etwas wissen will. Zumindest in de zuständigen Etagen nicht. Und bohrt man doch einmal weiter, erfährt man hinter vorgehaltener Hand, es sei ein Kostenproblem. Ja ist das Händewaschen, die Säuberung von OP und Krankenzimmer nicht eine ganz normale Angelegenheit, so wie das Luftholen, das Trinken von Wasser?
Nun wären diese Zeilen nur alles lauwarmes Gesäusel wenn es nicht einen Punkt, ein Land auf der Welt geben würde, in dem das ganze Problem MRSA anders gehandhabt wird. In dem die Quote der Infizierten bei maximal 2% liegt. Und dieses Land heißt Holland, oder Niederland. Sind die niederländischen Ärzte und Krankenhäuser ihren Menschen gegenüber einfach verantwortungsbewusster als der Rest der Welt? Auf den ersten Blick auf jedem Fall. Beim zweiten Hinschauen hat es auch was mit Ethik zu tun, und mit Erfolg. Denn welcher Mediziner sieht es schon gern, wenn das ihm übergebene Leben zwar von den Krankheitssymptomen befreit wurde, aber eine neue und noch weitaus schlimmere Infektion, sozusagen als kleine Beigabe, mit nach Hause nimmt.
Seit langen hat man in Holland das 'Screening' eingeführt und es für jeden Patienten zur Pflicht gemacht. Das bedeutet, kommt ein Patient in ein Krankenhaus werden Abstriche aus Rachen und Nasenschleimhäuten genommen. Diese Abstriche werden auf MRSA getestet. In der Zwischenzeit kommt dieser Patient in eine Quarantänestation. Fällt der Test negativ aus, also hat der Patient kein MRSA in sich, erst dann öffnen sich für ihn die Pforten zum normalen Krankenhaus. Früher eine recht lange Zeit von ein paar Tagen. Heute geht es mit einem neuen Test in neunzig Minuten. Und fällt der Test positiv aus, bleibt der Patient unter Quarantäne. Die sicher in der Vorzeit zu viel verabreichten Antibiotika werden abgesetzt und andere Wege gesucht den kranken Körper zu stabilisieren. Erst dann geht es in die normale Behandlung und in das MRSA-freie Krankenhaus.
Die Vorgehensweise der Niederländer und das Ergebnis von 2% Infizierten kann ihnen nur recht geben. Denn die natürliche Quote würde zwischen 3 und 4% liegen.
Und warum sieht das die restliche Welt nicht ein? Umso länger sie mit dem Anfang warten, umso teurer wird es danach und tun sie gar nichts, wird’s noch schlimmer. Denn das Dahinsiechen eines mit MRSA infizierten Patienten kann Jahre dauern und ist wie eine Zeitbombe unter Gesunden. Das kann erst teuer werden! Können wir uns das leisten?
MRSA gehört endlich als Seuche erkannt und anerkannt. Erst dann werden die Gremien, die für dieses Desaster verantwortlich sind, aufwachen.

h.g.g. 21.April 2010


Ihr tomtom.

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