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- Eine Seuche ist unter uns und
keiner will es wissen?
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- Die es betrifft, die wollen es
sicher wissen und vor allem das Warum und wie man sich schützen
kann.
- Wie man sich davor schützen kann,
ist so eine Sache und gar nicht so einfach, denn es handelt sich um
einen Erreger, den man Staphylococcus aurens nennt. Der auch unter
dem gängigen Begriff MRSA bekannt ist und sich über den ganzen
Globus verteilt. Nicht so gefährlich könnte man meinen, wenn es
ihn doch in der ganzen Welt gibt und diese immer noch besteht. Nun
gibt es aber von diesem Ding Mutationen, die gegen unsere ach so
hochgelobten Antibiotika einfach resistent geworden sind, sich
selbst eine Abwehrfunktion gegen diese 'Wundermittel' angezüchtet
haben und nun vor allem in Krankenhäusern umher wandern und dort
auch reichlich Nahrung und Wirte finden. Dabei sind sie nicht
wählerisch und suchen nicht nur die Schwachen und Kranken aus,
nein, sie gehen auf alles los, wo sich's einigermaßen leben lässt.
Also auf das Pflegepersonal, den Doktor, den Professor, den
Operateur und was es da noch alles geben mag. Ja sie befallen sogar
die Notarztwägen und nisten sich ein, bis wieder irgendeine
Wirtsperson in ihre Nähe kommt, wo sich das Einnisten lohnt.
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Als diese kleinen Dinger noch etwas
jünger und nicht so mutationsfreudig waren wie in der heutigen
Zeit, erkannte man sie an auffällig gelben Eiter, der auch in den
kleinsten Wunden auftreten konnte und der dafür zuständige Erreger
faktisch nie mehr aus dem Körper zu verdrängen war. Bis die
'cillins' auftauchten. Penicillin, D-cillin, T-cillin und wie sie
alle heißen. Nun sei nichts gegen Penicillin gesagt. Ohne dieses
Wundermittel wäre unsere Weltbevölkerung sicher schon um die
Hälfte dezimiert, die kleinste Grippewelle hätte sich zur Pandemie
entwickeln können und ein momentanes Verdrängen dieses
'Staphylococcos aurens' würde im Buch der Fabeln stehen. Für kurze
Zeit war es aber den Bastlern in den Krankenhäusern und der Medizin
gelungen, ihn fast zu verdrängen. Die Herren in Weiß feierten sich
und ihren Erfolg und übersahen in ihrer grenzenlosen Glorie dabei,
dass das kleine Ding am Hintereingang schon längst wieder wartete.
Es hatte sich ein neues Mäntelchen geschneidert, was es für unser
Immunsystem nun unsichtbar machte und triumphiert seit dem in allen
Krankenhäusern, Pflegestationen, Altenheimen und eine ganz neue
Variante von dem Ding, der 'USA 300' kursiert über Spielplätze,
Sandkisten, in U-Bahnen, Flugzeugen und überhaupt überall, bis
jetzt noch in den USA! Dabei muss der von dem Ding angepeilte Wirt
nicht einmal die kleinste Hautverletzung haben, wie es vor seiner
neuerlichen Mutation notwendig war. Jetzt versteht das Ding auch so,
durch einen Kuss, einen Händedruck, ein zufälliges Berühren in
den nächsten Wirt überzuspringen. Na ist das nicht toll?
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Wenn also dieses MRSA sich so
selbstständig macht wie ein Grippevirus kann es sich doch nur um
eine Seuche handeln, oder?
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Geht man nach der WHO, scheint das bei
dieser weltumfassenden Behörde noch nicht angekommen zu sein. Die
Schweinegrippe, die keine war, aber schon. Dabei ist dieses MRSA
weitaus tückischer als jede Grippewelle, denn es hat sich da am
heftigsten eingenistet, wo es am allerwenigsten etwas zu suchen hat.
In Krankenhäusern! Und das Bedauerlichste bei dieser Sache ist; es
ist ein Hygieneproblem. Das muss man sich einmal vorstellen. In
unserer hochgelobten und kaum noch bezahlbaren medizinischen
Versorgung gibt es an der sensibelsten Stelle, dem OP, dem
Krankenhaus, der stationären Ambulanz ein Hygieneproblem! Jedem
kleinen Wirt wird die Konzession entzogen, der nach der dritten
Abmahnung sein Betrieb nicht in Schuss bekommt und ein Krankenhaus,
ein wohl wissender Arzt oder Leiter dieses Menschenleben erhaltenden
Unternehmens muß keine Konsequenzen ziehen?
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In Deutschland erkranken im Jahr
160.000 Patienten an diesem Virus und nach den Aussagen der
Deutschen 'Gesellschaft für Krankenhaushygiene' verursacht diese
letztlich durch mangelnde Hygiene entstandene Krankheit 40.000 Tote
jährlich. Wohlgemerkt in Deutschland.
- Und hier gleich noch ein paar
Zahlen von unseren europäischen Nachbarn: An der Spitze steht
Portugal mit über 50% an infizierten Menschen. England, Spanien,
Italien sind mit 25-50% dabei, in Frankreich, Deutschland und
Österreich sind es 10-25%. Diese 'bis'-Angaben rühren daher, das
zwar eine Meldepflicht bestehen würde, sie aber von der Ärzteschaft
nur sehr mangelhaft durchgeführt wird. Führt das schlechte
Gewissen zu dieser Nachlässigkeit? Eigentlich wäre es dann
vorsätzliche Körperverletzung, den das Verschweigen kann tödlich
sein. In Amerika sterben mehr Menschen an diesen MRSA als an Aids.
Diese mutierten Staphylokokken sind sogar bei Schweinen nachgewiesen
worden und wurden nachweislich über Genuntersuchungen dann auch bei
den Züchtern festgestellt. Also handelt es sich um eine Seuche,
aber keiner der zuständigen Leute, sei es nun die WHO, die
Ärzteschaft oder das Gesundheitsministerium der einzelnen Staaten
scheint sich darum zu kümmern, dass wir eine schleichende Seuche
haben, von der niemand etwas wissen will. Zumindest in de
zuständigen Etagen nicht. Und bohrt man doch einmal weiter, erfährt
man hinter vorgehaltener Hand, es sei ein Kostenproblem. Ja ist das
Händewaschen, die Säuberung von OP und Krankenzimmer nicht eine
ganz normale Angelegenheit, so wie das Luftholen, das Trinken von
Wasser?
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Nun wären diese Zeilen nur alles
lauwarmes Gesäusel wenn es nicht einen Punkt, ein Land auf der Welt
geben würde, in dem das ganze Problem MRSA anders gehandhabt wird.
In dem die Quote der Infizierten bei maximal 2% liegt. Und dieses
Land heißt Holland, oder Niederland. Sind die niederländischen
Ärzte und Krankenhäuser ihren Menschen gegenüber einfach
verantwortungsbewusster als der Rest der Welt? Auf den ersten Blick
auf jedem Fall. Beim zweiten Hinschauen hat es auch was mit Ethik zu
tun, und mit Erfolg. Denn welcher Mediziner sieht es schon gern,
wenn das ihm übergebene Leben zwar von den Krankheitssymptomen
befreit wurde, aber eine neue und noch weitaus schlimmere Infektion,
sozusagen als kleine Beigabe, mit nach Hause nimmt.
- Seit langen hat man in Holland das
'Screening' eingeführt und es für jeden Patienten zur Pflicht
gemacht. Das bedeutet, kommt ein Patient in ein Krankenhaus werden
Abstriche aus Rachen und Nasenschleimhäuten genommen. Diese
Abstriche werden auf MRSA getestet. In der Zwischenzeit kommt dieser
Patient in eine Quarantänestation. Fällt der Test negativ aus,
also hat der Patient kein MRSA in sich, erst dann öffnen sich für
ihn die Pforten zum normalen Krankenhaus. Früher eine recht lange
Zeit von ein paar Tagen. Heute geht es mit einem neuen Test in
neunzig Minuten. Und fällt der Test positiv aus, bleibt der Patient
unter Quarantäne. Die sicher in der Vorzeit zu viel verabreichten
Antibiotika werden abgesetzt und andere Wege gesucht den kranken
Körper zu stabilisieren. Erst dann geht es in die normale
Behandlung und in das MRSA-freie Krankenhaus.
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Die Vorgehensweise der Niederländer
und das Ergebnis von 2% Infizierten kann ihnen nur recht geben. Denn
die natürliche Quote würde zwischen 3 und 4% liegen.
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Und warum sieht das die restliche Welt
nicht ein? Umso länger sie mit dem Anfang warten, umso teurer wird
es danach und tun sie gar nichts, wird’s noch schlimmer. Denn das
Dahinsiechen eines mit MRSA infizierten Patienten kann Jahre dauern
und ist wie eine Zeitbombe unter Gesunden. Das kann erst teuer
werden! Können wir uns das leisten?
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MRSA gehört endlich als Seuche erkannt
und anerkannt. Erst dann werden die Gremien, die für dieses
Desaster verantwortlich sind, aufwachen.
h.g.g. 21.April 2010
Ihr tomtom.
Die
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