Überparteilich und auf jeden Fall unabhängig. Vielleicht nicht immer real, aber der Wahrheit sehr nahe. |
Die Prophezeiung 'Kaufhaussterben' Ist etwas daran an diesem Gerücht, ist es am Ende eine Tatsache, ein Ding, was schon länger läuft, oder ist es nur wieder mal so eine Schwarzmalerei, eine pure Prophezeiung? Nein! Es kann morgen schon zur Realität werden und hat mehrere Gründe. Einerseits haben wir uns seit dem Verfall des Ostblocks dazu entschlossen den 'totalen Kapitalismus' durchzuziehen und andererseits wurde übersehen, dass man den Mittelstand zum Überleben braucht. Es gab Zeiten da wurden achtzig Prozent des Bruttosozialproduktes vom Mittelstand erbracht und nur der Rest von zwanzig Prozent viel an Großunternehmen. Was ja weiter nicht schlimm war und wäre. Diese Großunternehmen agieren global, können auf der ganzen Welt ihre Gewinne einfahren. Das fatale an der Sache - und speziell hier jetzt im Kaufhaussektor - ist, dass die Macher dieser Sparte den Inlandsmarkt erst einmal bereinigen wollten und es auch fast geschafft haben. Das heißt; aufkaufen an Konkurrenz, was nur irgendwie geht. Vollkommen gleich, mit welchen Mitteln man zu diesem Ziel gelangt, die Hauptsache war und ist, der Marktbeherrscher zu sein. Und irgendwie hat man es auch geschafft. Die Vielfalt ist zwar im Eimer, ein Kaufhaus sieht heute aus, wie das andere und die Sachen die man früher dort günstig kaufen konnte, sind verschwunden. Aber das hat ja diese Kaufhäuser erst groß gemacht. Die günstigen Angebote haben fast jeden kleinen Händler erst in Bedrängnis und dann ins Aus geschoben und den Marktanteil der Kaufhäuser in den Himmel wachsen lassen. Und nun soll das so wunderbar eingefädelte System auf einmal nicht mehr funktionieren? Genau so ist es! Einer unserer Großen in Deutschland streicht die aufgekauften Namen rigoros aus seinen Listen und von den Fassaden der ehemaligen Häuser und ist dabei seine Kaufhäuser, oder zumindest einige, in Luxustempel der Superklasse umzuwandeln. Na, das da ein Kaufhaussterben angesagt ist, ist doch normal, oder? Irgendwie scheinen die Macher in den Wirtschaftsetagen genauso weltfremd zu werden, wie es unsere Politiker seit Längerem schon sind. Jeder 'Zehnte' in Deutschland lebt knapp unter oder über der Armutsgrenze. Zwei Drittel des Vermögens unseres Landes liegen in den Händen von gerade einmal zehn Prozent der Bevölkerung. Die Masse der Konsumenten in Deutschland ist schon lange nicht mehr wohlhabend, nur scheint das niemand wahr haben zu wollen. Und da wollen die Herren der Kaufhausbranche ihre Kaufhäuser in Luxustempel umwandeln? Das dass schief gehen muss, ist so sicher wie ein Amen in der Kirche! Doch nicht nur das oft rigorose Geschäftsgebaren der Kaufhausketten selbst bringt sie nun tatsächlich in Bedrängnis, sondern auch die Gewerbepolitik - und Praxis in unserem Land und in der EU. Wir können heute in jedem Lebensmittelgeschäft - sprich Supermarkt - Hemden, Hosen Jacken, Schuhe, Werkzeug aller Art kaufen, obwohl wir eigentlich nur Brot und Milch wollten. Und diese Artikel auch noch äußerst günstig. Früher haben wir dazu in ein Kaufhaus gehen können oder müssen. Es gibt, oder besser gesagt gab, eine Kette von Kaffeegeschäften, in denen man wirklich gute und auch ausgefallene Kaffeesorten erstehen konnte. Wenn man heute in diese Geschäfte geht, muss man den Kaffee suchen! Suchen zwischen Töpfen, Tellern, Polohemden, Bademänteln, Uhren, Unterwäsche, Socken, Spielzeug und sogar Schmuck für die Dame. Um das Aufgezählte früher kaufen zu können, hätte man mindestens fünf Geschäfte aufgesucht, fünf kleinen Händlern etwas Geld in die Kasse bringen können, oder, wenn man es günstiger und schneller haben wollte, konnte man einfach ins Kaufhaus gehen. Der sogenannte 'freie Handel' hat mehr zerstört als er dem Händler und vor allem den Mittelstand je nützen konnte und kann. Das bekommen natürlich auch die Kaufhausketten zu spüren. Der Mittelstand schrumpft immer mehr, das Volk hat weniger und weniger Geld in der Tasche, denn mit Teilzeitjobs und Leiharbeit lässt sich nur das Nötigste verdienen und beschaffen. Das Nötigste bekomme ich aber auch in jedem Lebensmittelladen - oder heißt es Supermarkt? -. Da liegt der Hase im Pfeffer, verehrte Verantwortliche in Politik und Wirtschaft. Freilich, auf die Zeiten des Mittelalters zurückzugehen, in denen von Handwerkszünften festgelegt wurde, ob einer dieses darf und das andere sein lassen muss und ob er überhaupt darf, ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber unsere Gewerberegelung ist gar keine. Es dürfen alle alles verkaufen, ob sie sich nun mit dem Zeug auskennen oder nicht, die Hauptsache scheint zu sein das die Gewinnoptimierung stimmt. Ob dass so richtig ist? *16.09.2008 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g.glase unter; tomtommuenchen.de |
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