Überparteilich und auf jeden Fall unabhängig. Vielleicht nicht immer real, aber der Wahrheit sehr nahe. |
Deutschland ein Aggressor?
Eine gewagte Frage und sicher kommt es bei der Beantwortung auf den jeweiligen Standpunkt an. Ich versuche es in eine Richtung und gehe vom politischen Deutschland aus und nicht von der Volksmeinung. Denn wenn ich vom Volk reden würde, wären wir sicher nicht mit Soldaten in Afghanistan; und genau um diesen Punkt soll es in dieser Betrachtung und der Fragestellung gehen, um Afghanistan. Am Anfang möchte ich die Definition, aus einem großen, deutschen Lexikon entliehen, der Aggression hier zitieren: 'Aggression, ein manifestes Verhalten, dessen Ziel die körperliche oder bloß symbolische Schädigung oder Verletzung einer anderen Person, eines Tiers oder auch einer Sache ist. Die überdauernde Bereitschaft zu aggressiven Verhaltensweisen wird als Aggressivität bezeichnet.' Ende des Zitats. Sind wir also aggressiv, wenn es um Afghanistan geht? Nimmt man nun die politischen Meinungen, die verschiedensten Kommentare unserer Macher in Berlin in Augenschein, ist es nicht so. Wir stiften Frieden, heißt es aus dem Regierungslager. Brauchen wir für wirklichen Frieden Panzer, können wir mit 'Fuchs-Fahrzeugen Häuser bauen, mit Schnellfeuergewehren die Felder pflügen, damit der Hunger im Land aufhört und die Mohnanbauer endlich ins Hintertreffen geraten? Alles dass geht mit Soldaten, mit einer hochtechnisierten Kriegsmaschinerie, die wir in ein fremdes Land gebracht haben, nicht. Da wird vom Außenminister über den Verteidigungsminister bis hin zu unserer Kanzlerin behauptete, es sei alles nur eine Friedensmission der Isaf-Soldaten, und mit Vehemenz wird der Ausdruck 'Krieg in Afghanistan' verleugnet, ja sogar abgestritten. Die toten Soldaten, gleich, aus welchem Land sie kommen, zeigen uns aber jeden Tag neu; in Afghanistan ist Krieg! Und was haben wir Deutschen mit unserem Militär dann in diesem Land verloren? Eigentlich gar nichts, oder? Frieden durch Waffengewalt funktioniert nicht. Es sei denn, es bleibt nur verbrannte Erde und die Einwohnerzahl des Landes hat sich soweit reduziert, dass sie nicht mehr von Belang ist. Das sollten unsere Befürworter doch noch aus eigener Erfahrung kennen, oder zumindest aus den Berichten der Eltern, wie viel Not, Elend und Tode es bringt, um ein Land und sein Volk endlich wieder vom Wahnsinn eines Krieges zu befreien Es ist doch irgendwie schizophren, dass wir den Krieg im Irak rundweg abgelehnt haben und jetzt meinen, wir müssten in Afghanistan die Menschen mit 'Gewalt' zum Frieden bewegen. Wir sind also Aggressoren! Die Politiker, die uns den Krieg als Friedensmission schmackhaft machen wollen, stehen da an aller erster Stelle. Nun hört man schon das Raunen, >ja die Taliban sind doch die Bösen und müssen.... , wir wollen doch den Menschen nur den Frieden bringen, wir sind doch die Guten und die Bösen sitzen da und dort<. Gut, das Böse lauert überall und das wirklich Gute muss man lange, lange suchen. Aber wie wäre es damit: Wir schicken unsere extreme Kriegsmaschinerie nach Hause, beschränken uns nur auf den Schutz unserer Soldaten, die dann Schulen, Häuser, Brunnen bauen und der Bevölkerung dabei helfen könnten, auf die eigenen Füße zu kommen. Sicher sind die internationalen Hilfsorganisationen gerne bereit, unter einen gewissen immer noch erforderlichen Schutz, mitzuarbeiten. Wir schreiben den Afghanen vor, was sie für eine Staatsform zu wählen, unter welcher 'Demokratie' sie zu leben haben. Und hier ist der entscheidende Fehler in unserem Handeln und Tun. Nicht jeder Taliban ist ein Verbrecher, schließlich haben sie das Land einmal regiert und wurden von anderen Demokratien empfangen. Wir sind nur Fremde in dem Land, was uns selbst nie um Hilfe angegangen ist, sondern wir meinen, wir müssten das Land retten. Mit Panzern und Kanonen lässt sich das Problem in Afghanistan nicht, so wie in keinem anderen Land, lösen. Nicht einmal mit freien Wahlen, wie man es in den letzten Tagen erlebt hat. Es ist die Angst, die immer noch von einer gewissen Volksgruppe verbreitet wird und die an die Macht will. Aber die Mehrheit des Volkes würde sich sicher schneller zu einer Demokratie überreden lassen, wenn sie nicht schon wieder Gewalt, Panzer, Kanonen sehen und erleben müsste, sondern mithelfen könnte, beim Bau ihres neuen Hauses Afghanistan. Der fremde Krieger im Land ist immer ein Besatzer, gleich, unter welchem Vorwand er ins Land geschickt wurde. Der Fremde, der als Helfer kommt und darüber hinaus noch für einen gewissen Schutz seiner Arbeit sorgt, wird der Bevölkerung des Landes mit der Zeit als Wohltäter erscheinen. Die kleinen, immer vorhandenen Verbindungen zu den Taliban werden sich lösen und am Ende wird man sie ganz ausgrenzen. Aber mit Kanonen, mit Luftangriffen, mit toten Zivilisten ist das nicht zu erreichen. Terror ist Krieg und Krieg ist Terror und wir sind mittendrin. Also betreiben wir eine aggressive Politik, unterstützen die Rüstungsindustrie und die Politiker beteuern, den Frieden über alle Lande streuen zu wollen. Ob dass alles so richtig ist? h.g.g. 17. September 2009 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom Die INTER - POST © by h.g.glase unter tomtommuenchen.de |
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