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Die INTER - POST © by h.g. glase

Überparteilich und auf jeden Fall unabhängig. Vielleicht nicht immer real, aber der Wahrheit sehr nahe.


 


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Ressourcen schützen, eine Pflicht für unser Überleben.
 
Aber wo beginnt es und wo hat das Schützen seine Grenzen?

Fangen wir einmal ganz simpel an: Fast jeder Haushalt besitzt in unserer Zeit einen Computer, wobei der Verwendungszweck im ersten Moment nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Hauptsache ist, das Ding ist erst einmal da. Man probiert dieses man probiert jenes, wird vielleicht sogar fast schlau aus dem Rechner und hier meist schon das erste Mal auf Glatteis geführt. Die Hersteller dieser Elektronik sind geradezu darauf erpicht uns dieses Teil, jene Konsole oder den neuesten Drucker noch mit auf den Weg zugeben. Natürlich in der stillen Hoffnung, dass sie uns in einem Jahr so und so wiedersehen, denn bis dahin ist das soeben Erworbene sicher schon uralt. Ist es das wirklich so?
Natürlich ist es nicht so. Irgendjemand, sicher ein Pfennigfuchser, ist einmal auf die Idee gekommen, dass man nur mit hohen Produktionszahlen gute Gewinne machen könnte. Womit er vielleicht nicht ganz unrecht hat. Aber hohe Produktionsmengen machen hohe Absatzzahlen notwendig und hier beginnt unser Dilemma, was weltweit regiert. Wir produzieren mehr als wir verbrauchen können, nur um die Produktivität zu erhalten. Damit diese Mengen wiederum produziert werden können, wird auf Tempo gearbeitet. Was heißt; nicht ein Stück pro Stunde Arbeitslohn sondern zehn oder hundert Stück und so sehen diese Sachen dann auch aus und halten gerade einmal, wenn wir Glück haben, die Garantiezeit durch und schwups landet das Ding auf dem Müll, in der Verbrennungsanlage, in Indien oder Pakistan. Und wenn das nicht kostengünstig ist, entsorgt man es auf eine Deponie, im Meer oder in aufgelassenen Bergwerken. Dabei ist es doch alles Rohstoff, den wir nur zu unserem Gebrauch in eine andere Form gebracht haben, oder?
Bleiben wir einmal bei dem Beispiel Computer. Jeder kennt die kilometerlangen Kabelstränge, die in den Großbüros verlegt werden mussten, um eine Nachricht der Frau Hinz ein Büro weiter zu der Frau Kunz zu bringen. Nun sind das nicht nur normale Kupferkabel, die ja eh schon immer kostbarer werden. Nein es sind speziell abgeschirmte Kabel, damit ja auf den Weg zur Frau Kunz kein Komma, durch irgendwelche magnetische Strahlung verursacht, verloren geht. Gut, wir haben uns auf diese Technik eingelassen, sind vielleicht produktiver geworden, wenn gleich die arbeitslosen Tippsen mehr geworden sind. Aber diese Kabel sind trotzdem falsch produziert und somit verschwendete Ressourcen! Jetzt wird man sich fragen warum. Die verschiedenen Materialien in so einem Kabel sind bei der derzeitigen Verarbeitung nur sehr schwer zu trennen. Natürlich ist das eine Kostenfrage, wenn man ein Kabel so konstruiert, dass man es mit ein paar Schnitten aus seinen verschiedenen Ummantelungen lösen kann und zum Schluss das pure Metall wieder in den Händen hält. Da kann es schon sein, dass sich das Produktionsverfahren etwas kostspieliger darstellt. Aber es rechnet sich wieder, wenn ich den Kern des Kabels pur und ohne großen Aufwand wieder zu Verfügung haben würde, es wieder verkaufen und somit auch dem Kreislauf zuführen kann.
Nicht für umsonst habe ich mir den Computer als Ressourcenvertilger ausgesucht. So schnell, wie er die Welt bis in den kleinsten Winkel erobert hat, so schnell landet er auch auf den Abfallhaufen unserer Gesellschaften und nur die Ärmsten der Armen beschäftigen sich in Indien, Bangladesh und sicher noch in anderen bettelarmen Ländern mit den an Ressourcen reichen Geräten. In den Computern der Neuzeit ist von Platin über Gold, Kupfer, Silizium bis zu hochwertigen Kunststoffen alles vertreten. Doch wer kümmert sich schon darum. Die Produktionszahlen sind hoch. Es muss verkauft werden. Sonnst ist das System nicht mehr zu halten. Also macht man weiter hopp hopp und schert sich einen Dreck darum, was mit dem Produkt in einem Jahr passiert. Selbst wenn man nach dem Jahr für seine Grundstoffe -um einen neuen Computer zu bauen- vielleicht das doppelte auf den Weltmärkten bezahlen muss. Hier müsste nun einerseits das kaufmännische Denken einsetzen und andererseits der Ressourcenschutz beginnen.
Kaufmännisches Denken und Ressourcenschutz könnten sogar Hand in Hand gehen, wenn man seine Produkte so konstruiert, dass sie nach der Rücknahme wieder zu achtzig Prozent verwertbar sind. Bei der Winzigkeit der neuen Computerbauteile wird es sicher schwieriger werden, aber für andere Produkte, die in Haus, Küche, Einzelhandel und Fabrik verwendet werden, gibt es immer einen Weg die Grundmaterialien wieder zu verwenden. Vielleicht müssten so manche Produktionsabläufe etwas sorgsamer ausgeführt werden, auch wenn sie in China stattfinden. Aber sicher würde es dem Produkt nicht schaden und der Wiederverwendbarkeit auf keinen Fall. Übrigens; in sogenannten Schwellenländern und in ganz armen Regionen entsinnt man sich sehr gut an die Möglichkeit „aus Alt mach Neu“. Sind wir für so eine Denk – und Handlungsweise schon zu großkotzig geworden? Die Bastler aus Not können über unser Verhalten nur den Kopf schütteln und kommen mit der Aufarbeitung unserer angeblich so schnell veralteten Dinge gar nicht mehr nach.
Doch nicht nur bei langlebigen Produkten wird auf wegwerfen, auf schnellen Verbrauch und möglichst viele angeblich notwendige Zusatzprodukte spekuliert. In der Landwirtschaft, der Lebensmittelaufbereitung und Bereitstellung, der Vertreibung der Waren werden zum Beispiel astronomische Summen und Ressourcen -im Vergleich zum Warenwert und Erlös- nur für den Transport aufgewendet. Knoblauch aus China, als hätten wir selbst keinen. Milch aus der norddeutschen Tiefebene wird im südlichen Bayern verkauft. Ja haben die keine Kühe mehr? Lachs aus Aquakulturen in Norwegen wird nach Polen geschickt um dort Räucherlachs daraus zu machen, damit er letztendlich in deutschen Supermärkten landet. In Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg, Rostock stehen nah gelegene Produktionsstätten leer. Tomaten aus Spanien. Aus der trockensten Region des Landes, aus Almeria, landen sie tagtäglich in unseren Küchen, Kantinen und sogenannten Gourmetrestaurants. Und nicht nur die Tomate, auch das andere gängige Gemüse kommt von dort. Täglich transportieren bis zu eintausend Brummis die Fracht in die Supermärkte der nördlichen Hemisphäre. Täglich wohlgemerkt. Sommer wie Winter. Dabei ist Almeria nicht die einzige Region in Europa, die auf solche Massenproduktion setzt. Hier darf man ruhig Holland, Belgien, Südfrankreich und das nördliche Italien mit einbeziehen, wenngleich sie ein paar Kilometer näher an unseren Supermärkten sind und vielleicht die Wasserprobleme wie in Almeria nicht kennen. Wie sollen wir also diesem Transportproblem und der Massenproduktion entgegenwirken? Hier ist einzig und allein der Verbraucher gefragt.
Der Verbraucher bestimmt den Markt und kann ihn regulieren. Also sind wir mutig und nicht einfach bequem oder dem Größenwahn (ich kann's mir ja leisten) verfallen!
Wir sind durchaus in der Lage uns mit einheimischem Gemüse und Lebensmitteln zu versorgen. Natürlich kann es sein, dass es durch die Jahreszeit bedingt manche Sachen im Moment einfach nicht gibt. Da würde die alte Methode des Vorsorgens wieder aktuell. Sind wir dazu zu bequem geworden oder haben wir es am Ende verlernt und sind mit unserem sogenannten Wohlstand faul und blöd geworden? Kann schon sein, aber die Bequemlichkeit und Sorglosigkeit scheint mir bei dieser Sache der entscheidende Punkt zu sein. Nach dem Motto, „was soll's, morgen muss ich eh in den Supermarkt“. Dabei wäre es so einfach die Schraubgläser aus dem Supermarkt, die man als Verpackung nach Hause trägt, aufzuheben und nicht einfach in den Müll zu werfen. Sind die einheimischen Tomaten auf den Markt, mit leichtem Salzwasser in die Gläser füllen, auf ca. 80 Grad erhitzen und den Deckel drauf. Das war's. Natürlich hat man dann im Winter keine Tomate zum Garnieren, die eh kaum gegessen wird, weil sie zu dieser Zeit nur nach Wasser schmeckt. Aber ist dass wirklich so schlimm und, gibt es keinen Ersatz dafür? Sicher gibt es auch den.
Zwei Punkte scheinen mir bei dem Nachdenken über unsere Ressourcen und ihren Verbrauch wichtig zu sein:
Die Wiederverwendbarkeit der Materialien bei langlebigen Produkten auch nach ihrem betrieblichen Aus zu garantieren.
Bei Lebensmitteln und ihrer Aufbereitung darauf zuachten, dass in erster Linie inländische und räumlich nahe Erzeugnisse den absoluten Vorrang haben. Auch ihre Weiterverarbeitung muss im Inland stattfinden. Das spart Energie und tausende von Kilometer.
Natürlich fehlt hier noch ein dritter, sehr wesentlicher Punkt. -Die Energie, mit der wir alles bewegen.- Unter diesem Titel werden wir gesondert versuchen auf das entscheidende Thema unserer Tage einzugehen. Das bedeutet auf Atomenergie, Öl und die sogenannte „Grüne Energie“.
Also bis dahin und kaufen Sie nur, was recycelbar ist, und essen Sie zum Großteil nur das, was aus Ihrer Region kommt. Das hilft nicht nur ihnen, oder?

 

h.g.g. am 20.September 2010

In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom.

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