
- Ressourcen schützen, eine Pflicht für unser Überleben.
-
- Aber wo beginnt es und wo hat das Schützen seine Grenzen?
-
- Fangen wir einmal ganz simpel an: Fast jeder Haushalt besitzt in
unserer Zeit einen Computer, wobei der Verwendungszweck im ersten
Moment nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Hauptsache ist, das
Ding ist erst einmal da. Man probiert dieses man probiert jenes,
wird vielleicht sogar fast schlau aus dem Rechner und hier meist
schon das erste Mal auf Glatteis geführt. Die Hersteller dieser
Elektronik sind geradezu darauf erpicht uns dieses Teil, jene
Konsole oder den neuesten Drucker noch mit auf den Weg zugeben.
Natürlich in der stillen Hoffnung, dass sie uns in einem Jahr so
und so wiedersehen, denn bis dahin ist das soeben Erworbene sicher
schon uralt. Ist es das wirklich so?
-
Natürlich ist es nicht so. Irgendjemand, sicher ein Pfennigfuchser,
ist einmal auf die Idee gekommen, dass man nur mit hohen
Produktionszahlen gute Gewinne machen könnte. Womit er vielleicht
nicht ganz unrecht hat. Aber hohe Produktionsmengen machen hohe
Absatzzahlen notwendig und hier beginnt unser Dilemma, was weltweit
regiert. Wir produzieren mehr als wir verbrauchen können, nur um
die Produktivität zu erhalten. Damit diese Mengen wiederum
produziert werden können, wird auf Tempo gearbeitet. Was heißt;
nicht ein Stück pro Stunde Arbeitslohn sondern zehn oder hundert
Stück und so sehen diese Sachen dann auch aus und halten gerade
einmal, wenn wir Glück haben, die Garantiezeit durch und schwups
landet das Ding auf dem Müll, in der Verbrennungsanlage, in Indien
oder Pakistan. Und wenn das nicht kostengünstig ist, entsorgt man
es auf eine Deponie, im Meer oder in aufgelassenen Bergwerken. Dabei
ist es doch alles Rohstoff, den wir nur zu unserem Gebrauch in eine
andere Form gebracht haben, oder?
-
Bleiben wir einmal bei dem Beispiel Computer. Jeder kennt die
kilometerlangen Kabelstränge, die in den Großbüros verlegt werden
mussten, um eine Nachricht der Frau Hinz ein Büro weiter zu der
Frau Kunz zu bringen. Nun sind das nicht nur normale Kupferkabel,
die ja eh schon immer kostbarer werden. Nein es sind speziell
abgeschirmte Kabel, damit ja auf den Weg zur Frau Kunz kein Komma,
durch irgendwelche magnetische Strahlung verursacht, verloren geht.
Gut, wir haben uns auf diese Technik eingelassen, sind vielleicht
produktiver geworden, wenn gleich die arbeitslosen Tippsen mehr
geworden sind. Aber diese Kabel sind trotzdem falsch produziert und
somit verschwendete Ressourcen! Jetzt wird man sich fragen warum.
Die verschiedenen Materialien in so einem Kabel sind bei der
derzeitigen Verarbeitung nur sehr schwer zu trennen. Natürlich ist
das eine Kostenfrage, wenn man ein Kabel so konstruiert, dass man es
mit ein paar Schnitten aus seinen verschiedenen Ummantelungen lösen
kann und zum Schluss das pure Metall wieder in den Händen hält. Da
kann es schon sein, dass sich das Produktionsverfahren etwas
kostspieliger darstellt. Aber es rechnet sich wieder, wenn ich den
Kern des Kabels pur und ohne großen Aufwand wieder zu Verfügung
haben würde, es wieder verkaufen und somit auch dem Kreislauf
zuführen kann.
- Nicht für umsonst habe ich mir den Computer als
Ressourcenvertilger ausgesucht. So schnell, wie er die Welt bis in
den kleinsten Winkel erobert hat, so schnell landet er auch auf den
Abfallhaufen unserer Gesellschaften und nur die Ärmsten der Armen
beschäftigen sich in Indien, Bangladesh und sicher noch in anderen
bettelarmen Ländern mit den an Ressourcen reichen Geräten. In den
Computern der Neuzeit ist von Platin über Gold, Kupfer, Silizium
bis zu hochwertigen Kunststoffen alles vertreten. Doch wer kümmert
sich schon darum. Die Produktionszahlen sind hoch. Es muss verkauft
werden. Sonnst ist das System nicht mehr zu halten. Also macht man
weiter hopp hopp und schert sich einen Dreck darum, was mit dem
Produkt in einem Jahr passiert. Selbst wenn man nach dem Jahr für
seine Grundstoffe -um einen neuen Computer zu bauen- vielleicht das
doppelte auf den Weltmärkten bezahlen muss. Hier müsste nun
einerseits das kaufmännische Denken einsetzen und andererseits der
Ressourcenschutz beginnen.
- Kaufmännisches Denken und Ressourcenschutz könnten sogar Hand
in Hand gehen, wenn man seine Produkte so konstruiert, dass sie nach
der Rücknahme wieder zu achtzig Prozent verwertbar sind. Bei der
Winzigkeit der neuen Computerbauteile wird es sicher schwieriger
werden, aber für andere Produkte, die in Haus, Küche, Einzelhandel
und Fabrik verwendet werden, gibt es immer einen Weg die
Grundmaterialien wieder zu verwenden. Vielleicht müssten so manche
Produktionsabläufe etwas sorgsamer ausgeführt werden, auch wenn
sie in China stattfinden. Aber sicher würde es dem Produkt nicht
schaden und der Wiederverwendbarkeit auf keinen Fall. Übrigens; in
sogenannten Schwellenländern und in ganz armen Regionen entsinnt
man sich sehr gut an die Möglichkeit „aus Alt mach Neu“. Sind
wir für so eine Denk – und Handlungsweise schon zu großkotzig
geworden? Die Bastler aus Not können über unser Verhalten nur den
Kopf schütteln und kommen mit der Aufarbeitung unserer angeblich so
schnell veralteten Dinge gar nicht mehr nach.
-
Doch nicht nur bei langlebigen Produkten wird auf wegwerfen, auf
schnellen Verbrauch und möglichst viele angeblich notwendige
Zusatzprodukte spekuliert. In der Landwirtschaft, der
Lebensmittelaufbereitung und Bereitstellung, der Vertreibung der
Waren werden zum Beispiel astronomische Summen und Ressourcen -im
Vergleich zum Warenwert und Erlös- nur für den Transport
aufgewendet. Knoblauch aus China, als hätten wir selbst keinen.
Milch aus der norddeutschen Tiefebene wird im südlichen Bayern
verkauft. Ja haben die keine Kühe mehr? Lachs aus Aquakulturen in
Norwegen wird nach Polen geschickt um dort Räucherlachs daraus zu
machen, damit er letztendlich in deutschen Supermärkten landet. In
Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg, Rostock stehen nah gelegene
Produktionsstätten leer. Tomaten aus Spanien. Aus der trockensten
Region des Landes, aus Almeria, landen sie tagtäglich in unseren
Küchen, Kantinen und sogenannten Gourmetrestaurants. Und nicht nur
die Tomate, auch das andere gängige Gemüse kommt von dort. Täglich
transportieren bis zu eintausend Brummis die Fracht in die
Supermärkte der nördlichen Hemisphäre. Täglich wohlgemerkt.
Sommer wie Winter. Dabei ist Almeria nicht die einzige Region in
Europa, die auf solche Massenproduktion setzt. Hier darf man ruhig
Holland, Belgien, Südfrankreich und das nördliche Italien mit
einbeziehen, wenngleich sie ein paar Kilometer näher an unseren
Supermärkten sind und vielleicht die Wasserprobleme wie in Almeria
nicht kennen. Wie sollen wir also diesem Transportproblem und der
Massenproduktion entgegenwirken? Hier ist einzig und allein der
Verbraucher gefragt.
- Der Verbraucher bestimmt den Markt und kann ihn regulieren.
Also sind wir mutig und nicht einfach bequem oder dem Größenwahn
(ich kann's mir ja leisten) verfallen!
- Wir sind durchaus in der Lage uns mit einheimischem Gemüse und
Lebensmitteln zu versorgen. Natürlich kann es sein, dass es durch
die Jahreszeit bedingt manche Sachen im Moment einfach nicht gibt.
Da würde die alte Methode des Vorsorgens wieder aktuell. Sind wir
dazu zu bequem geworden oder haben wir es am Ende verlernt und sind
mit unserem sogenannten Wohlstand faul und blöd geworden? Kann
schon sein, aber die Bequemlichkeit und Sorglosigkeit scheint mir
bei dieser Sache der entscheidende Punkt zu sein. Nach dem Motto,
„was soll's, morgen muss ich eh in den Supermarkt“. Dabei wäre
es so einfach die Schraubgläser aus dem Supermarkt, die man als
Verpackung nach Hause trägt, aufzuheben und nicht einfach in den
Müll zu werfen. Sind die einheimischen Tomaten auf den Markt, mit
leichtem Salzwasser in die Gläser füllen, auf ca. 80 Grad erhitzen
und den Deckel drauf. Das war's. Natürlich hat man dann im Winter
keine Tomate zum Garnieren, die eh kaum gegessen wird, weil sie zu
dieser Zeit nur nach Wasser schmeckt. Aber ist dass wirklich so
schlimm und, gibt es keinen Ersatz dafür? Sicher gibt es auch den.
- Zwei Punkte scheinen mir bei dem Nachdenken über unsere
Ressourcen und ihren Verbrauch wichtig zu sein:
-
Die Wiederverwendbarkeit der Materialien bei langlebigen Produkten
auch nach ihrem betrieblichen Aus zu garantieren.
- Bei Lebensmitteln und ihrer Aufbereitung darauf zuachten, dass
in erster Linie inländische und räumlich nahe Erzeugnisse den
absoluten Vorrang haben. Auch ihre Weiterverarbeitung muss im Inland
stattfinden. Das spart Energie und tausende von Kilometer.
- Natürlich fehlt hier noch ein dritter, sehr wesentlicher Punkt.
-Die Energie, mit der wir alles bewegen.- Unter diesem Titel werden
wir gesondert versuchen auf das entscheidende Thema unserer Tage
einzugehen. Das bedeutet auf Atomenergie, Öl und die sogenannte
„Grüne Energie“.
-
Also bis dahin und kaufen Sie nur, was recycelbar ist, und essen Sie
zum Großteil nur das, was aus Ihrer Region kommt. Das hilft nicht
nur ihnen, oder?
h.g.g. am 20.September 2010 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten
Mal, herzlichst ihr tomtom.
Die
INTER - POST © by h.g.glase

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