Arbeitsmarkt 5,2 Millionen Arbeitslose und kein Ausweg? Scheint fast so zu sein, lieber Leser der INTER - POST. Wir bearbeiten das Thema schon seit gut drei Jahren, haben Vorschläge gemacht, mit Leuten diskutiert und versucht etwas die Strukturen zu durchleuchten. Und immer wieder ist uns aufgestoßen, dass sofort nach dem Staat gerufen wurde, wenn es um Arbeitsplätze geht. Ja wer bringt denn die Arbeitsplätze? Der Staat sicher nicht. Der kann nur Weichen stellen. Arbeit beginnt an der Werkbank, im Büro in den abertausenden Stellen der Kommunen. Da ist doch der Hebel zuerst anzusetzen. Wenn man sich dann, mit dem Wissen aller Risiken, für ein rigoroses Gesundsparen entscheidet, braucht man sich nicht wundern, dass das kranke Kind Deutschland immer mehr schwächelt. Mit dem Geld, und somit auch mit der Konjunktur, ist es wie mit Strom. Wenn er nicht nicht gezapft wird, kann er nicht fließen. Das weiß jedes Kind, nur unsere Wirtschaftsbosse und auch die Verantwortlichen in Kommune und Staatswesen begreifen es nicht. Zehn Arbeitsplätze weniger sind zehn Konsumenten weniger. Hartz IV ist und bleibt ein Todesstoß für eine aufkeimende Konjunktur. Das Versteuern von Renten ist ein Witz. Denn die Rentner bringen Geld unter die Leute, sie wissen genau das sie im Jenseits nichts mehr verbrauchen können. Aber dann langt ihnen zuvor der Staat noch einmal in die Tasche und schwup - ist die Hälfte der gut betuchten Rentner auch schon wieder vom Konsummarkt weg. Da geistert immer wieder der Satz durch die Zeitungen und durch die Erklärungen der Politiker, der Verbraucherkonsum springe nicht an und das sei das Problem. Ja wie denn auch. Mit Hartz IV. vielleicht? Hier zäumt man das Pferd doch schon wieder von hinten auf. Es sind von Wirtschaft und Staat in den letzten 15 Jahren so viele Fehler begangen wurden, die fast nicht mehr aufzuholen sind. Die Globalisierung wurde von der Politik unterschätzt und wird von der Wirtschaft überschätzt. Die Politik hoffte auf die Redlichkeit und den 'Dazugehörigkeitswillen' der deutschen Wirtschaftler; nach dem Motto 'ist es uns 50 Jahre in diesem Land gut gegangen wird's auch weiter so sein'. Aber die Wirtschaftler nehmen die Globalisierung als Geschenk des Himmels an. Sie rechneten sich aus, dass sie nur so zu den Größten zählen können, wenn sie das Land ihres Ursprungs verlassen, die 35 Stundenwoche umgehen können und ihre Arbeitskräfte dann bezahlen können, wie am Anfang unseres Wirtschaftswunders. Beide Wege sind für ein Volk nicht gangbar. Die 35 Stundenwoche war und bleibt ein Machtspiel der Gewerkschaften und wenn ich den Verbraucher, also den erwarteten Konsumenten, nur noch Löhne zahlen will, die gerade mal für Miete und Strom ausreichen, kann es mit der Wirtschaft nicht aufwärts gehen. Kommune und Staat haben seit dem Beginn des Wirtschaftswunders eine Art und Weise des Geldausgebens entwickelt, die man nur als Wunder bezeichnen kann. Es wurde doch nichts in Angriff genommen, ohne Schulden zu machen. In den fünfziger Jahren hatten wir noch einen 'Juliusturm' eine Reserve zur Abdeckung von Risiken. Dieses 'Geschäftsdenken' scheint aber in Staat und Kommune völlig abhanden gekommen zu sein. Man vergriff sich an den Rentenkassen, schraubte an den Steuern und hat selbst heute noch nicht begriffen, dass ich nichts erwarten kann, wenn ich zuvor die Taschen meiner Geldgeber - das Volk - leer gemacht habe. Die Wirtschaft - und somit das Volk und der Staat - leben vom fließen des Stromes, was wir Geld nennen und nicht vom Abschalten der Stromquellen, vom Umleiten in die eigenen Taschen oder vom Verlegen der Quellen in ein fremdes Land. Die Wirtschaft sollte ihre momentane Hochnäsigkeit einschränken, die Gewerkschaften sollten wieder Mittler zwischen 'Ausbeutern' - gerade in dieser Zeit - und Arbeitern werden und nicht nach Sieg und Niederlage schauen und unser Staatswesen sollte sich daran gewöhnen wieder Juliustürme zu bauen. Dann brauchten sie nicht Rentnern in die Tasche greifen, die Steuerschraube bis zum Anschlag hoch drehen und die sozial Schwachen an den Pranger der Not stellen. Auch 'Wahlgeschenke' sind ja keine Geschenke. Sie werden 'nach der Wahl' erst durch den Griff in die Taschen des Volkes möglich. Das gilt auch für Subventionen. Also Finger weg! Ein schwerer Weg?, vielleicht. Aber wenn Wirtschaft, Staat und Gewerkschaften es ohne parteilichen Hick-hack wollen, geht es. h.g.g. 02.03.05 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g. glase |
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