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Die Nachlese

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Bayerns Schwule out 21.03.01

Nachruf Aharon Moshel 12.03.01

Die USA und das Klima (Kioto)

Arbeitsmarkt und Sklaverei Teill II. 16.11.00

Feindsuche der USA unter Bush 10.03.01

Die Vertrauensfrage und die Grünen 16.11.01

Deuscher Stolz 25.03.01

Der Erfurter Amoklauf 28.04.02

Die Freie Welt und ihre Demokratien 17.02.01

Friedliches Israel oder Scharon 24.10.00

Jahresrückblick 2001 06.01.02

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Amerikas neue Feindsuche

oder

Die Alpträume eines Herrn Bush.

Natürlich, liebe Nachbarn in Europa und der Welt, tut sich ein Präsident schwer, den man eigentlich nicht wollte. Das Demokratieverständnis der Freien Welt ist nicht unbedingt das selbe, was in den USA praktiziert wird. Und das politische Bewusstsein scheint auch nicht bis Alaska oder Corpus Christi vorzudringen. Man hat wieder einen Präsidenten und will seine Ruhe haben, seine Dollar verdienen. Das war's. Aber nicht für Herrn Bush, und sicher nicht für die 'Alte Welt'.Bleiben wir zuerst bei Herrn Bush. Er wird sich auch in der Zukunft schwer tun und ohne seine Berater nichts vollbringen können.

Das ist ein deutliches Handikap. Vielleicht hätte er die zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre, die er sich der leicht zu verflüchtigten Materie gewidmet hat, eher einer politischen und auch philosophischen Fortbildung opfern sollen. So aber, in Ermangelung neuer Feindbilder, muss er die alten Schubladen wieder aufsperren und zum Beispiel den Raketenabwehrgürtel wieder flott machen. In abgewandelter Form hatten wir das doch schon mal in den Zeiten des kalten Krieges. Nun gut, er sagt, er müsse sein Land gegen unberechenbare Radikale schützen. Abgesehen davon, dass man nie genau weiß wo diese Radikalen wirklichen sitzen, hat er eigentlich Recht. Aber das zu einer rein nationalen Entscheidung zu machen, kann doch nur auf Angstgefühle, auf Alpträume - die bösen Anderen werden uns töten - zurückzuführen sein. Sonnst hätte er doch erst einmal seine Partner befragt und informiert. Oder glaubt er am Ende gar keine Partner zu haben, will er sie vielleicht gar nicht mehr? Erst nach fast fünf Wochen kam eine Erklärung der US - NATO, dass dieses Antiraketensystem natürlich eine internationale Angelegenheit wäre. Erst nach dem die Europäischen Verbündeten mit Verwunderung über den Alleingang reagiert haben und nach langen Hin und Her der Bush - Administration konnte man sich zu dieser Aussage durchringen. Der erste Abwehrgürtel war noch gar nicht richtig behandelt und erst recht nicht geklärt, kam schon der Vorschlag zu einem neuen Abwehrschirm. Da wurde von einem Sprecher des C I A die Notwendigkeit bekannt gemacht, die USA brauche einen internationalen Abwehrschirm gegen Computerhacker, die versuchen könnten in die vom Staat errichteten Systeme einzudringen um sie lahm zulegen. Jetzt eine Frage; sind die Systeme in den USA so schwach, dass man da einfach eindringen kann? Wenn man natürlich die Pannen von Micro - Soft sieht und die Möglichkeit, das Hacker ins Pentagon eindringen können, kann es schon sein. Doch stutzig hat mich etwas ganz anderes gemacht. Dieser Sprecher vom C I A meinte wörtlich "wenn jemand versucht uns über Computer das Wasser abzudrehen, müssen wir in der Lage sein, ihm den Strom für den Computer zu nehmen". Ja, eine tolle Sache. Hoch lebe Amerika. Aber was ist, wenn dieses - Strom abstellen - aus ganz anderen Gründen erfolgt, was ist wenn der Raketenabwehrschirm einmal umgedreht wird und zum Angriff genutzt wird? Das ist alles durchaus möglich. Und was ist weiterhin damit, wenn ich meine Partner über die diversen Vorhaben nicht informiert habe? Dann könnten die Partner ja meinen es ist auch gegen sie gerichtet. Und damit hätten sie wiederum Recht, erschreckend Recht. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, wo auf einmal das gesteigerte Sicherheitsbedürfnis der USA herkommt.

Der böse Feind Sowjetunion ist liquidiert. - Von Europa wohlgemerkt und nicht von den USA.- Der kalte Krieg also nicht mehr möglich, da der Ostblock zu fast normalen Zeiten zurück gekehrt ist. Im Nahen Osten pflegt man sich Israel als Faustpfand und die Japaner hat man sich als Wirtschaftssklaven angezüchtet und wird sie nun nicht mehr los. Also warum die Panik? Es kann natürlich auch sein, dass die USA mit dem veränderten Europa nicht zurecht kommt. Europa ist dabei selbstbewusst zu werden, sich mit den durch Diktaturen erzeugten Feinden wieder zu verständigen. Ist dabei, einen fast einheitlichen Teil eines Kontinents zu bilden. Und das scheint das Problem der USA zu sein. Aber nicht nur strategisch. Die veränderte Denkweise in Europa ist ihnen suspekt. Könnte sie vielleicht eines Tages schwächen in ihrem Einfluss. Sie wissen ja selber am besten, wo ihre ganzen Kapazitäten in Wirtschaft und Wissenschaft einmal hergekommen sind. Und jetzt soll dieses einst zerstrittene Mutterland auf einmal einig werden?. Beginnen vielleicht hier die Alpträume des Herrn Bush? Wenn es so ist, so könnte das neue Europa nur stolz darauf sein. Aber Herr Bush und seine Lobby braucht sicher keine Angst zu haben, nicht vor Europa. Denn wir kennen die Kriege und wissen wie schmerzhaft sie sein können, und das nicht erst seit dem 19. Jahrhundert. Wir wissen aber auch wie schnell es gehen kann, daß Macht ergriffen und ausgeübt wird und es wurde immer mit der Ausrede - die eigene Kultur und die eigenen Leute schützen - gerechtfertigt. Herr Bush sollte schnellsten lernen, dass man sich mit seinen Partnern ausreden muss, aber bevor große internationale Reden geschwungen werden. Sonnst wird der Partner verunsichert und mürrisch. Das ist ja wohl nicht der Sinn der Sache. Weil, unter den gegebenen, neuen Voraussetzungen wäre es dem einstigen Partnern durchaus möglich in fünfzehn oder zwanzig Jahren ohne die Hegemonie Amerikas leben zu können. Und ob das der Sinn der Sache ist Herr Bush, lässt sich für Europäer, und ich glaube auch für die USA nur schwer nach vollziehen. 10. März 2001

In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom.

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