Nachruf für einen Freund und Mitstreiter im Dasein, was wir hin und wieder sogar Leben nennen.

Schalom mein Freund.

Noch gedenke ich der kalten Wodkas und der schlauen Sprüche, die wir gerissen haben. Noch gedenke ich deiner Klugheit und deiner Durchsichten, die man halt nur erlangen kann, wenn man sie durchlebt hat. Du wolltest noch in dein letztes Haus ziehen. Nach Antwerpen. Und nun haben sie dich einfach verscharrt. Ja, nicht beigesetzt wie es einen Literaten angemessen wäre, nein, einfach so halb hinein geschmissen in deine letzte Ruhestätte. Ein Verbrechen aus meiner Sicht. Hat am Ende dein umfangreiches Wissen dich umgebracht? Haben deine Leute von der Mossad vielleicht daran gedreht, dass du auf einmal ein Niemand bist? Wo waren deine Verleger, wo war Andreas Aschauer?

Friede sei mit dir, lieber Aharon. Die Gespräche mit dir werden mir fehlen.

Da kämpft man ein Leben lang ums Überleben und dann wird man einfach weggeschmissen. Es wird Zeit für eine neue Sintflut mein lieber Aharon! 12. März 2001

In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom.

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