piano der worte

   i_butterfly_natural2.gif

Die Nachlese

Seite II.


Möllemann, Friedmann und der Antisemitismus.28.05.02

Bayerns Schwule out 21.03.01

Nachruf Aharon Moshel 12.03.01

Die USA und das Klima (Kioto)

Arbeitsmarkt und Sklaverei Teill II. 16.11.00

Feindsuche der USA unter Bush 10.03.01

Die Vertrauensfrage und die Grünen 16.11.01

Deuscher Stolz 25.03.01

Der Erfurter Amoklauf 28.04.02

Die Freie Welt und ihre Demokratien 17.02.01

Friedliches Israel oder Scharon 24.10.00

Jahresrückblick 2001 06.01.02

zurück zu Seite I.

zu Seite III.

zu Seite IV.

zu Seite V.


archive

                                                     Die Inter - post      

home

                                  

 

Der Erfurter Amoklauf

oder

Die Gesellschaft und ihre Jugend.

Voraus mein tiefes Beileid für die Hinterbliebenen. Denn nichts ist so schrecklich, als in wenigen Minuten Menschen zu verlieren, Träume begraben zu müssen und Einsichten zu erlangen, die jedem lieber erspart geblieben währen.

Wo liegt nun die Schuld an so einem Massaker?

Es werden Stimmen von Politikern laut, die besagen, man solle keine Gewaltvideos und Gewaltspiele mehr zulassen. Das heißt verbieten und verbotenes ist erst recht gefragt. Speziell bei Jugendlichen. Also möchte ich das als Wahlkampf geschwätzt zur Seite legen. Ich glaube wir haben hier ein weitaus tiefer liegendes Problem und dieses Problem beginnt nach wie vor bei den Eltern. In den jüngsten Tagen eines neuen Lebens, in den ersten fünf Jahren eines neuen Menschen. Denn diese sind entscheidend für das ganze nachfolgende Tun und Lassen des neuen Erdenbürgers. Da wird das Gewinde eingeschnitten in die Vielfalt der Denkmöglichkeiten. Ob man es glauben wird oder nicht, wenn die Kinder in die Schule kommen sind sie fast zu 60 % schon vor geprägt. Der Grundstock ist gelegt für das Gelingen oder das Scheitern eines solchen Erdenbürgers und nur wenigen wird es gelingen, die eingeprägte Spur zu verlassen. Mag sie nun positiver oder negativer Struktur sein.

Wie sieht aber nun die Wirklichkeit aus. Kaum kann das Kind laufen sucht man einen Hort auf. Versucht sich somit, zumindest Tags über, dem Kind zu entledigen und gibt sein eigenes ICH einer fremden Welt preis, von der man nicht einmal selber hundertprozentig weiß ob sie gut oder böse ist, ob sie dem Kind helfen oder schaden kann. Wenn man glaubt mit Verboten von Videos irgend etwas erreichen zu können, erkennt man entweder die Sachlage nicht, oder man sucht zu vertuschen. Zu vertuschen, dass ein Kind die Hilfe der Eltern braucht. Das die Eltern zu jeder Zeit bereit sein müssen, sich um ihr eigenstes Ich zu kümmern und zu sorgen. Dann, wenn dieser Mensch, der so aufgewachsen ist, in die pubertäre Zone gelangt, kann und wird er sicher selber entscheiden, dass Gewalt kein Weg zum Leben ist, selbst wenn diese Gewalt nur auf Videos oder in Spielen vorgeführt wird.

Es ist unsere Gesellschaft die an den Pranger gestellt werden muss. Unsere Auffassung von Leben hat sich so katastrophal geändert, das es entweder wieder einmal Zeiten der bittersten Not braucht, oder eine Erleuchtung die fast an Christus erinnern könnte. Wir reden von Wachstum und meinen nicht dass unserer Kinder. Wir reden von Wohlstand und denken dabei zuerst an unseren nächsten Urlaub. Wir machen Scheidungsgesetze an denen jeder Ehemann nur verzweifeln kann und die Kinder unter Umständen ihren 'geliebten' Vater nicht einmal mehr sehen dürfen.

Die Politik wehrt sich gegen Ganztagsschulen, streitet sich um das Geld, was für Kindergärten notwendig ist, gibt aber im gleichen Atemzug Milliarden für Dinge aus, die vielleicht gerade mal zur Repräsentation geeignet sind und sicher ein Kind aus Erfurt nicht groß, stark und vor allem einsichtig machen.

Wenn wir nicht bald dazu bereit sind, wieder auf den Teppich zu kommen, wieder einmal offen sagen zu dürfen, dass wir gerade kein Geld für den Urlaub haben, dass wir uns kein neues Auto kaufen, weil die Kinder vorgehen, solange unsere Gesellschaft solche Offenheiten nicht zulässt, solange müssen wir da mit rechnen, dass unsere eigenen Kinder die Gesellschaft richten.

Nicht zum ersten mal haben wir solche Amokläufer erlebt und das Land ist unerheblich, in dem solches passiert. Auffällig ist nur, dass es in Ländern passiert, die zu den so genannten Hochkulturen zählen. Warum wohl? In den Ländern der Armut zählt halt zuerst die Familie und dann kommt vielleicht mal Politik und Staat. Seltsam, oder?

Wir sollten schleunigst unsere Nasen wieder etwas nach unten ausrichten, dann sehen wir die eigenen Kinder wieder, erkennen ihre Nöte, bevor sie irreparable Fehler begehen. Wenn die Eltern nicht mehr in der Lage sind die Sorgen und Nöte ihrer Kinder zu erkennen, wenn sie nicht einmal wissen, dass das Kind von der Schule geflogen ist, da stinkt es doch in unserer 'Kultur' ganz gewaltig zum Himmel. Jede Affenmutter spürt wenn ihr Kind in Not ist und wird es solange nicht aus dem Augen lassen bis alles wieder gut ist. Aber wir? Vor lauter Wohlstand haben wir das wichtigste vergessen, die Kinder.

Lieber einmal keinen Frauen - Proporz aber dafür gesunde Familien und somit einen gesunden Staat.

Sonntag, 28. April 2002

In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom.

Copyright © {interpost - h.g.glase} Alle Rechte vorbehalten.

zum Anfang


Münchner-Bayern-Seiten....Turmgedanken....Gedichte....Zeitnotizen....Sammlung-Auftakt....Frage-Antwort

Kommentare....Nachlese....Kleinigkeiten....Papierkorb....Wir über uns....Kontakt