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Willkommen im neuen Europa der 25.
Ist das nicht eine feine Sache, meine lieben Europäer? Jetzt sind wir fünfundzwanzig der verschiedensten Staaten und noch viel mehr Menschentypen, die sich endlich zusammengefunden haben. Wenn man da an den alten Napoleon denkt und sich im klaren darüber ist, wie viele für den Gedanken - ein vereintes Europa zu schaffen, so oder so - ihr Leben lassen mussten, können wir wirklich nur jubeln. Und wir sollten es auch. Denn die anfängliche Euphorie wird schnell den nackten Tatsachen weichen müssen. Natürlich ist es eine feine Sache endlich ohne Hindernisse reisen zu können, ohne große Formalitäten Waren austauschen zu können und überhaupt sich ohne Schranken in den Mitgliedsländern bewegen zu können. Doch ist es der Wirtschaft auch bewusst, dass sie bei all dieser nicht mehr aufzuhaltenden Globalisierung für ihr eigenes Land ein große soziale Aufgabe hat und diese auch erfüllen muss? Ist es den Neuankömmlingen bewusst, dass nicht nur Geld aus Brüssel fließen wird, sondern auch Verantwortung übernommen werden muss? Verantwortung nicht nur für das eigene Land, die eigenen Leute, sondern auch für Europa, für alle Europäer? Ich bin der Meinung das wir hier noch einen langen Weg zu gehen haben und die ausgestrahlte Euphorie doch eher eine politische ist. Die immer wiederkehrenden Versuche in der Vergangenheit Europa zu einem Ganzen zu machen sind in Wirklichkeit immer an den unterschiedlichen Mentalitäten der Menschen gescheitert, die so ein Vielvölkerstaat mit sich bringt. (Siehe Habsburger Reich!) Und das, meine lieben Europäer, sollte an der Spitze des Denkens für ein neues Europa liegen, und nicht die Gelder aus Brüssel, die ja letztlich nicht Brüssel zahlt sondern die Mitglieder der E U, die sich mutig genug zeigten, diesem 'alten Europa' endlich den Stellenwert in der Welt zu verschaffen, den es sich schon lange verdient hat und den man, über alle Mentalitätsunterschiede hinweg, verteidigen muss. Und hier sind wir schon an einen der wichtigsten Punkte der zukünftigen Europapolitik. Das Sprachrohr und die Glaubwürdigkeit müssen aus einem Guss sein und nicht mit Querelen der einzelnen Länder durchsetzt sein. Siehe Spanien unter Aznar, siehe den Neuling Polen, Rumänien und wer da noch alles in diesen unwürdigen Debakel im Irak teilnimmt und dass teilweise nur, um an Dollars zu kommen. Für das Europa der 25 besteht eine riesengroße Chance das Ausgleichende zu werden zwischen Hitzköpfen und politisch verdrehten Gehirnen in den Krisenregionen unserer Welt. Diese Chance sollten und müssen wir nützen! Mit der Integration der Wirtschaft in ein europäisches System werden wir so und so unsere Probleme haben. Da sehe ich schon dieses aufgeblähte Instrumentarium, diese tausende und abertausende Verordnungen, Regelungen und Bestimmungen, die sich die Eurograten einfallen lassen und manchmal scheint es mir dabei so zu sein, dass sie nur zur Daseinsberechtigung der jeweiligen Beamten vorhanden sind. Hier, meine lieben Europäer, hier müssen wir zuerst ansetzen. Den Moloch Europäische Union, der er jetzt schon zu sein scheint, in den Griff zu bekommen. Dabei muss sich jeder im klaren darüber sein, dass er von seinen eigenen Rechten vielleicht etwas abgeben muss. Denn nur so kann die Gemeinschaft wirklich funktionieren. Bestimmungen müssen so gehalten werden, dass sie der Allgemeinheit Nutzen bringen und nicht nur belasten. Regionen dürfen nicht von Brüssel abregiert werden, sondern, natürlich unter dem Dach der E U, müssen sie ihre eigenen Lebensarten und Gepflogenheiten beibehalten dürfen. Wenn es einem Land nach dem Beitritt in den nächsten zehn Jahren schlechter geht, als vor dem Eintritt in die E U, dann stimmt etwas an der E U nicht und nicht an dem Land! Oder? Und hier ist der Moment gekommen, an dem wir ein 'Problem' durchdenken sollten, was viele der Beitrittskandidaten erst zu der Bewerbung um den Eintritt in die E U veranlasst hat. Die Subventionen! Direkte Subventionen sind Geldgeschenke ohne Gegenleistung. Können wir uns das leisten, ist die E U dazu geschaffen Gelder zu verteilen, zu verschenken? Sicher nicht. Denn die Gelder, die sie verteilen kann, werden ja anderen Mitgliedern dieser Gesellschaft genommen. So wie ein normales Staatsgefüge, verfügt auch die E U selbst über kein Geld. Sie kann und soll nur die Beiträge der Mitglieder verwalten und die 'Überschüsse' dort einsetzen,wo sie von Nöten sind. Wohlgemerkt, die Überschüsse. Doch wie es in der Gegenwart aussieht, sind keine Überschüsse zu verwalten, also eigentlich auch keine Subventionen zu vergeben. Das könnte unter einigen Neulingen sicher eine Ernüchterung hervorrufen. Und es wird doch geholfen! Die Bauern in Polen, oder sonnst wo in den neuen Ländern der E U, werden nicht verhungern. Wie überall in unseren europäischen Regionen ist es eher endlich an der Zeit, dass die Bauernschaft wieder etwas flexibler und zum Teil auch fleißiger werden muss. Auf Subventionen aus Brüssel zu warten und die Hände einfach in den Schoß zu legen ist und war schon immer eine fatale Sache. Die Kassen werden immer leerer und die Empfänger der Subventionen werden immer einfallsloser, was die Flexibilität ihres Gelderwerbs betrifft. Doch die Landwirte sind da eigentlich noch das kleinere Übel, denn in irgend einer Weise tun sie doch etwas für die Erhaltung unserer Natur. Schlimmer ist es, wenn Großfirmen mit ihrer neu erlernten Frechheit vom Staat oder der E U Subventionsgelder fordern - und sie meistens auch bekommen - und dann, wenn die Entwicklungen abgeschlossen sind, die Gelder aufgebraucht, in Regionen abwandern, die mit der E U aber nun auch gar nichts zu schaffen haben. Das nenne ich Landesverrat, Verrat an der E U und ihrer Bevölkerung, die ja wiederum auch ein riesiges Verbraucherpotential darstellt. Nicht für umsonst kaufen sich immer mehr 'ausländische' Firmen in Europe ein. Vielleicht denken diese etwas weitsichtiger, als unsere Industrieflüchtlinge in Frankreich, Deutschland und anderswo. Eines sei unseren Europäern, ab alt ob neu, mit auf den Weg gegeben; das schnelle Geld hat sich in Wirklichkeit noch nie rentiert. Es waren immer nur Seifenblasen die meistens auch noch schmerzliche, finanzielle Wunden hinterlassen haben. Wir haben den Mut gehabt die Schwelle zu einen neuen Europa zu überschreiten. Lassen wir uns auf diesen Weg nicht beirren. Es wird Rückschläge geben, Rückschläge in finanzieller und politischer Art. Aber ein Kind ohne Geburtswehen zur Welt zu bringen, auf natürliche Art, ist auch heute noch nicht möglich. Sehen, erleben und begreifen wir Europa als ein Ganzes. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass jeder so seine kleinen Schrullen hat! Ich denke, dann geht es schon. Willkommen in Europa h.g.g. Donnerstag,13. Mai 2004 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g. glase unter tomtommuenchen.de |
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