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Die China - Falle oder, wie sich die deutschen und europäischen Wirtschaftsunternehmen an den Kommunismus verkauft haben. Das mag für den Anfang etwas überzeichnet klingen, liebe Leser der INTER-POST. Ob das nach der Lektüre dieser Gedanken auch noch so ist, da bin ich mir nicht so sicher. Wer sich mit dem neuen, roten China beschäftigt hat - ernstlich beschäftigt hat - , dem dürfte nicht entgangen sein, dass die Reaktionen der Herrschenden höchst undurchsichtig und für europäische Verhältnisse oft als weltfremd erscheinen mussten. Verfolgt man aber den Weg, 'den langen Weg' dieser Nation sieht es gar nicht mehr so weltfremd aus. Im Gegenteil. Mit dem chinesischen Denken in die Ewigkeit, mit dem Willen dazu dieses Denken auch auf die übrige Welt zu übertragen, haben sie es mit dem roten Parteibuch zwar nicht geschafft. Aber sie haben erkannt, dass man die restliche Welt nur gewinnen kann, wenn man ihnen satte Gewinne verspricht und zum Schluss selbst, für das eigene Land, für die Partei, für den Kommunismus den Sieg davon trägt. Und prompt sind unsere Herren - ach so schlauen - Wirtschaftsbosse darauf reingefallen. Sie denken halt auch nur vom Teller zum Mund. Und dieser Mund scheint mir, speziell in der jetzigen Zeit, unersättlich zu sein. Da wird in China auf Teufel komm raus produziert, zu Erzeugerpreisen die für europäische und auch für amerikanische Verhältnisse ein Traum sind. Da man von den üblichen Preisvorstellungen natürlich nicht abweicht, sind die Gewinne aus diesen Geschäften fast utopisch zu nennen. In internen Studien wird belegt, dass man bis zu vierzig Prozent der Ware, wenn sie defekt ankommt, wegschmeißen kann und immer noch Gewinn macht. Der Schrott wird übrigens von den Chinesen gerne wieder abgenommen. Mit Containerschiffen verfrachtet man das Zeug wieder nach China und dort finden sich willige Menschen, die unter unsäglichen Bedingungen, den von beiden Seiten gelieferten Schrott wieder zum Verbrauch vorbereiten. Eine tolle Wiederaufbereitungskette, oder? Soweit zur gängigen Praxis. Weit aus schlimmer sieht es aus, wenn man das ganze China - Produktionsvehikel von der politischen Seite betrachtet. Wenn Wirtschaftsbosse und Politiker nun wirklich glauben, China habe seinen langen Weg zur Weltrevolution mit den Offensivgang in die Wirtschaft abgebrochen, diese Leute werden eines Tages bitterlich weinen. Es ist eine alte chinesische Tradition seinen Feind mit den eigenen Waffen zu schlagen. Das haben sie eigentlich schon geschafft. Und unsere Waffe, die Waffen der so genannten freien Welt sind schon seit langem nicht mehr geistiger Natur sondern beziehen sich nur noch auf Gewinnchargen, auf Aktienprofite, auf uneingeschränkte Macht der Industriebosse. Sie freilich werden, selbst nach einen großen Crash, nichts zu fürchten haben. Aber das Volk könnte darben, könnte sich vielleicht doch noch zu der Seite drehen, die dieses angebliche Wirtschaftswunder in dem fernen, einst ärmlichen Land geschafft hat. Und uns somit in die Armut getrieben hat. Ich bin mir sicher das es nicht wenige geben wird, die glauben, dass dieser rote, chinesische Weg doch der richtige Weg sein könnte. Aber selbst wenn die politische Ausstrahlung dieser ganzen Situation nicht soweit voran kommen würde, bleibt mir immer noch ein tiefer, bedrückender Gedanke in meinem Kopf! Unsere Wirtschaftsbosse haben Milliarden in dieses Land investiert, haben tausende und abertausende Arbeitsplätze in ihrem eigenen Heimatland in den Sand gesetzt, haben Maschinen und Technologie auf Papier und in Gestalt von Ware in dieses einst feindliche Land geschafft, nur um Profite zu machen. Was passiert aber wenn die Herren in Peking sich anders besinnen und zu einer erneuten 'Kulturrevolution' aufrufen, die fremden Ausbeuter von Heute auf Morgen zum Teufel jagen lassen, sie als Krebsgeschwür für den sozialistischen Weg Chinas definieren? Nicht mehr möglich - meinen sie?, alles ist möglich. Speziell in China. Dann haben die Herren in Peking doch gesiegt. Sie haben Technologie, sie haben Ware und sie haben gelernt. Gelernt wie man einen Transrapid baut, wie man Chips für Computer fertigt, wie man den Weltmarkt nach seinen Vorstellungen regulieren kann. Das nenne ich 'Die China - Falle' meine Herren aus Politik und Wirtschaft. Beobachten sie doch nur die zur Zeit in China stattfindenden Demonstrationen gegen Japan. Eigentlich ein nichtiger Grund und vom normalen Chinesen sicher kaum zur Kenntnis genommen. Und dafür gehen Zehntausende auf die Strassen? Im Verlauf der politischen Ereignisse sollte man solche Zeichen nicht übersehen. Morgen schon kann es sein, dass es die 'verlogene, kapitalistische Gesellschaft' ist, gegen die man demonstriert und alles wird so sein wie es vor der Wirtschaftsrevolution einmal war. Nur das Peking etwas reicher geworden ist. Und noch eins, verehrte Wirtschaftsbosse; für solche Hasardspielchen haben sie ihr eigenes Land fast in den Ruin getrieben. h.g.g. 15.04.05 In diesem Sinne liebe Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom. Die INTER - POST © by h.g. glase |
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