Der Terroranschlag in Moskau.
Ein Kampf für die Freiheit oder ein Kampf um
Machtansprüche?
Kaum sind die letzten Reste des World Trate Centers beseitigt,
liebe Leser der INTER - POST, schon haben wir neue Opfer zu beklagen
und dieses mal hat es die russische Hauptstadt Moskau getroffen.
Und auch hier muss gefragt werden wie an die 50 Terroristen unbemerkt
mit allen Waffen und einer erheblichen Menge von Sprengstoff quer
durch Russland ziehen konnten, um schließlich das Theater und ihre
Besucher in Besitzt zu nehmen.
Sind wir nicht mehr wach genug, haben uns die Zeiten des Friedens
satt und blind gemacht, nicht fähig zu sehen, dass unser aller Gemeinschaft
von Radikalen jeglicher Couleur durchwandert wird?
Und noch eins; ist es nun Zufall das sich die Terrorbewegung
in West - Ost Richtung bewegt oder steckt da vielleicht ein tieferer
Sinn dahinter, soweit man bei solchen Anschlägen überhaupt von 'Sinn'
sprechen kann. Ich glaube nein!
Auch in Moskau war es von Anfang an ein Todeskommando. Ein Komando
was von der ausführenden Truppe auch so bezeichnet wurde, "wir
sind bereit für Tschetschenien zu sterben". Wenn ich also von
Haus aus zu sterben gedenke, kann ich doch tatsächlich gar nicht
mit einen Erfolg meiner Aktion rechnen, oder? Und warum dann das
Ganze?
Versuchen wir Tschetschenien mit Afghanistan zu vergleichen,
werden wir auf einen gewaltigen Unterschied stoßen. Afghanistan
ist erst ins Abseits der Menschenrechte gestellt worden, seitdem
die Taliban sich dort eingenistet haben und das Volk ins Mittelalter
zurück führen wollten. Natürlich alles in Namen Allahs. In Tschetschenien
ist die Unruhe und eine gewisse Kriminalisierung des Volkes schon
seit der Zarenzeit festzustellen. Übrigens, auch damals schon unter
dem Vorwand Allah dienen zu müssen und zu wollen. Gedient hat es
bis heute tatsächlich nur den regionalen Herrschern, den Mafia -
ähnlichen organisierten Familienclans, die auch aus einen ewig dauernden
Krieg noch ein Geschäft schlagen können.
1996 hatte die Region und ihre Regierenden die Möglichkeit Frieden
mit Russland zu machen, eine Teilsouveränität zu erreichen. Doch
die Antwort war wieder Terror und Geiselnahmen im erheblichen Ausmaß.
Das sich in so einer Situation Russland nicht geschlagen geben kann,
ist verständlich. Zur Information: Tschetschenien ist nicht größer
als Schleswig - Holstein und hat gerade mal ca. eine Million Einwohner.
Schon daraus kann man erkennen, welches kriminelle Potential in
der Bevölkerung vorherrscht. Wenn sie, meine lieben Mitbürger, in
ihrer Stadt, Gemeinde oder im Landkreis feststellen würden, dass
sich da ein Familienclan breit macht und ihre eigenen Leute terrorisiert,
würden sie sich sicher schnell zur Wehr setzen und auch den Staat
um Hilfe anrufen.
Hier sind die Terroristen ins Herz eines Landes vorgedrungen
und haben ein voll besetztes Theater in ihre Gewalt gebracht um
Frieden für ihr Land zu erzwingen. Den Frieden hätten sie schon
1996 haben können und wer mit Bomben kommt, wird nur Bomben ernten.
Ein Gandhi hat es geschafft den Subkontinent Indien mit seinen gewaltlosen
Märchen den Indern wieder zurück zu geben. Die Tschetschenen werden
es nie schaffen, es sei denn unter der Prämisse, 'verbranntes Land,
Land der Clans und Land des Mittelalters'.
Über die Entscheidung und das letztliche Vorgehen von Putin und
seinen Spezialtruppen kann man viel diskutieren und im Nachhinein
bestimmt bessere Vorschläge machen. Aber wie gesagt, nur im Nachhinein.
Tatsache war; es waren fast achthundert Menschen in diesem Haus
die zu befreien waren. Es war Sprengstoff deponiert um ein ganzes
Stadtviertel dem Erdboden gleich zu machen und es waren Fanatiker
im Haus, denen es vollkommen gleichgültig war und ist, ob sie nun
hundert oder tausend andre, unschuldige Menschen mit in den Tot
reisen würden. Bei dem ersten Hören dieser Nachricht war mein Gedanke
sofort "das geht nur mit Gas"! Der Gedanke sollte sich,
leider, als richtig erweisen.
Es ist schrecklich, dass wir zu solchen Mitteln greifen müssen.
Aber mit der Verrohung unserer Gesellschaft im allgemeinen und mit
dem fanatischen Denken und Handeln einiger Glaubensrichtungen im
besonderen, werden wir noch länger leben müssen. Dieses Problem
lässt sich nur beheben, wenn alle auf unseren Planeten einigermaßen
zu essen haben und ein Dach über ihren Kopf ihr eigen nennen können.
Dann sind sie geborgen und erkennen Ihre Familie, ihre wirkliche
Familie und ihre Aufgabe in der Gesellschaft wieder und brauchen
das hysterische Geschrei der Einpeitscher irgendwelcher Glaubensrichtungen
nicht mehr anzuhören. Um es dann vielleicht auch noch zu glauben
und die Einpeitscher für ihre Familie halten.
Nicht die Gewalt darf zum alltäglichen werden. Wir müssen wieder
bereit sein Frieden zu machen, auch wenn es manchmal gegen die eigenen
politischen und territorialen Interessen geht. Frieden gibt es nur
wirklich, wenn ich Frieden sähe. Jede Bombe ist Terror gegen die
Menschlichkeit, gleich von wem sie aus geschickt oder deponiert
wurde. Und alles was gegen die Spezies Mensch geht, geht eines Tages
gegen das eigene Ich. Und wollen die Herren der Mächte das man sie
zerstört? Eigentlich nicht, oder? Also am Ende hilft nur 'Frieden
machen', gleich was es koste! 27.10.2002
In diesem Sinne liebe
Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom.
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