Krieg oder Frieden, dass ist hier die Frage.
Gedanken zur Situation um den Irakkonflikt.
Glauben sie, liebe Leser der INTER - POST tatsächlich noch daran,
dass dieser von Amerika geplante Krieg gegen den Irak nicht stattfindet?
Dieser Gedanke ist genau so unwahrscheinlich, wie die Situation,
dass morgen die Erde von der Sonne geschluckt wird. Wollen wir versuchen
das 'Warum' festzustellen.
Die beiden Kontrahenten haben sich mittlerweile selbst so hoch
gepuscht, daß ein rückgängig machen der ganzen Vorbereitungen, speziell
von der amerikanischen Seite aus, mit einen enormen Gesichtsverlust
der Person einher gehen würde, den keiner der beiden Kontrahenten
unbeschadet überstehen würde. Wobei Saddam Hussein noch die bessern
Chancen hätte, einen Nichtangriff des Herrn Bush zu überstehen.
Der Irak ist seit Jahren in den größten Schwierigkeiten. Die wirtschaftlichen
Sanktionen und ihre Auswirkungen sind gravierend für das Volk und
somit wäre ein Nichtangriff ein Segen, ja gerade zu ein Sieg für
das Land. Das Saddam Hussein trotzdem sein Volk zum Krieg und Sieg
aufruft, ist dabei eher als eine arabische Charaktereigenschaft
zu bewerten, als zu glauben das er selber an einen Sieg glaubt.
Wer die arabische Mentalität genauer kennt, weiß das es für die
Herrscher und ihr Volk nur ein entweder, oder gibt. Entweder den
Kampf annehmen und glorreich für Volk und Vaterland zu sterben,
oder aber mit dem Gegner ein Geschäft aushandeln. Diese zweite Möglichkeit
hat sich Hussein aber mit seinem Golfkrieg selbst genommen. Also
bleibt für das Land nur noch die Möglichkeit den Kampf anzunehmen,
annehmen zu müssen. Denn ein Herr Bush wird sich von seiner 'Öl
für Taxas' - Strategie sicher nicht abbringen lassen. Selbst ein
Abdanken von Saddam Hussein und sein Gang ins Exil würde an der
Situation, gesehen aus der amerikanischen Sicht, nichts ändern.
Herr Bush würde immer einen Grund suchen und finden, daß Land und
somit das Öl in seinen Herrschaftsbereich einzubeziehen.
Für Saddam Hussein gibt es also kaum noch einen Ausweg aus dieser
verfahrene Situation, es sei denn er erschießt sich vor der versammelten
Menge seines Volkes, opfert sich und geht als Märtyrer und größter
Herrscher aller Zeiten in die Geschichte seines Landes ein.
Kommen wir nun zu den zweiten Kontrahenten, den Betreiber des
bevorstehenden Krieges. Dieser Krieg ist nicht zur Verteidigung
des eigenen Landes notwendig, sondern ist ein Angriffskrieg. Also
völkerrechtlich ein Verbrechen! Nun scheint ja Herr Bush von Völkerrecht
und humanitären Denken nicht viel zu halten. Hat er doch als Gouverneur
seines ehemaligen Bundesstaates die meisten Todesurteile vollstrecken
lassen und geht auch im allgemeinen mit Menschen um, als seien sie
Dreck. Natürlich nur wenn sie nicht seiner Meinung sind und dieses
auch offen kundtun. Er schreckt nicht davor zurück, die öffentliche
Meinung zu manipulieren, TV - Sender am filmen zu hinder, wenn es
um Friedensdemonstrationen geht und Gerichte zu beeinflussen um
'sein Recht' durchsetzen zu können. Also hat er doch mit seinen
vermeintlichen Gegner vieles gemeinsam, was das Regieren der Länder
anbelangt. Hussein wird als Diktator bezeichnet und ist es, auf
Grund seiner innenpolitischen Führung seines Landes, auch. Und was
ist nun mit diesem Herrn Bush? Er steht dem angeblich mächtigsten
Land der Erde vor. - Wobei diese Bezeichnung sehr relativ ist. Lassen
wir mal den Dollar noch weiter fallen und lassen wir mal im Nahen
Osten eine nicht mehr zu regelnde Situation entstehen, kann es mit
diesem Anspruch 'Weltmacht' schnell vorbei sein. Die anderen sind
ja auch nicht auf den Kopf gefallen, oder? - Aber das nur nebenbei.
Bush steht also dem mächtigsten Land der Erde vor und seine ersten
Gedanken nach Annahme dieses normal sehr verantwortungsvollen Amtes
sind, eine Satelliten gestützte Raketenabwehr aufzubauen und die
Achse des Bösen zu bekämpfen. Beides hat sich momentan auf das Problem
Irak reduziert. Wenn Bush jetzt seinen Kurs ändern würde und, auf
Grund dessen, dass die UN Inspektoren eigentlich nichts brauchbares
im Irak finden um einen Preventionskrieg zu rechtfertigen, seine
Truppen wieder abzieht, hat auch er sein Gesicht verloren. So traurig
das klingen mag, aber Hussein und Bush würden beide äußerst lädiert
aus diesem Dilemma herauskommen. Wobei Bush mehr zu verlieren hat,
als Saddam Hussein. Hussein's Land wird bis auf die letzte Toilettenschüssel
seit Jahren schon kontrolliert und reglementiert. Was gibt es da
noch groß zu verstecken. Wenn wir jedoch die militärisch gestützten
Labors in Amerika einmal durchforsten würden und die Waffenarsenale,
würden wir verloren gegangene und wieder aufgefundene Pockenviren,
würden Napalm, Senfgas und sogar eine fast einsatzfähige Neutronenbombe
finden. Nun frag ich euch, ihr Bürger der Welt, wer ist denn da
der wirkliche Böse, der wirklich Gefährliche. Dieser Hussein bestimmt
nicht.
Was macht man also mit solchen Querköpfen, die den Weltfrieden
auf das höchste in Gefahr bringen. Denn es geht hier bestimmt nicht
nur um den Irakkonflikt. Es geht auch um Palästina, um Israel, um
einen Terrorzustand der seit fünfzig Jahren kein Ende nehmen will
und sicherlich nicht nur von den Palästinensern ausgelöst worden
ist.
Da hätten wir die Vereinten Nationen. Diese Vereinigung der Staaten
wurde dazu geschaffen, regulierend einzugreifen, wenn sich zwei
Querköpfe wie Bush und Hussein nicht einig werden sollten. Nun halte
ich persönlich von der UN sehr viel. Ist sie doch die einzige Organisation
die überparteilich und vermittelnd eingreifen kann, soll und muss!
Nur im Fall Bush wird das nicht viel helfen. Denn, bevor einer in
den 'Vereinten' das runter spült, von dem er sich trennen musste,
weiß der CIA bereits welche Farbe und welche Konsistenz das selbige
hatte. Das soll heißen, dass eine Vereinigung der Staaten unserer
Welt nicht in einen Staat angesiedelt sein darf, der enorme Machtströme
auf seine Umwelt los lässt und, wie eben jetzt, sich nicht scheut
einen Krieg vom Zaun zu brechen, ohne das die USA selbst angegriffen
wird. Man sollte die UN in die Schweiz verlegen. Nur in einen wirklich
neutralen Staat kann auch neutral gedacht, gearbeitet und verhandelt
werden. Und dann lernen auch die arg westlich orientierten Diplomaten
ein kultiviertes, europäisches Leben kennen und brauchen keine Angst
zu haben, dass ständig irgendwelche Wanzen in den Wänden sitzen
und ihnen eine Abteilung für Heimatverteidigung an der Wäsche hängt
und wissen will, was gerade in den UN gedacht wird. Ein neutrales,
ungebundenes Arbeiten ist in so einer Umgebung einfach nicht mehr
gegeben und auch nicht möglich. Das heutige Amerika unter Bush erinnert
mich stark an die diktatorischen Zeiten im Osten unsres alten Europas.
Aber auch das haben wir überstanden. Wie wir jedoch den Aggressor
Bush bremsen sollen, ist mir noch schleierhaft.
Hier sollte sich nach gut fünfzig Jahren des Bestehens dieser
Organisation endlich einmal beweisen, daß der Wille zum Frieden
den Völkern in der UN heilig ist und sie sollten mit allen politischen
und auch militärischen Mitteln versuchen Frieden zu stiften und
vor allem Kriegstreiber im Zaum zuhalten. Dieser bevorstehende Krieg
im Irak ist ein Angriffskrieg und nichts anderes. Und er wird den
Islam noch mehr radikalisieren. Das kann weder im Interessen der
Amerikaner liegen, noch kann es auf Dauer zu einem Miteinander der
Völker führen, gleich welcher Glaubensrichtung sie sind. Wir sind
wieder im Mittelalter gelandet, wenn wir Politik mit Glaubensrichtungen
verbinden.
Und noch eins; auch ein Krieg kann Terror sein. Er terrorisiert
ein Land, deren Frauen, Kinder, Väter und Söhne für etwas herhalten
müssen, was sie selbst nicht wollen und was ihnen nur noch mehr
Not und Elend bringt. Ich bin sicher, müsste dieser Krieg auf amerikanischen
Boden ausgetragen werden, er würde nicht stattfinden!
Also ihr Völker der Welt, macht euch stark und lasst euch nicht
länger von einen Staat am Gängelband führen, dessen Präsident in
zwei Jahren schon wieder ein andere sein kann! 18.01.2003
In diesem Sinne liebe
Nachbarn. Bis zum nächsten Mal, herzlichst Ihr tomtom.
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