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tomtom

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Ein stilles, sauberes Land

oder

Patentierter Mord


Stille Auen, totenstill die Flur,

Nur das Korn wiegt sich sacht im Wind,

Knistert förmlich unter strahlender Sonne,

Spuckt seine Sporen in den Wind.


Fast wunderschön und doch alles anders,

Keine Lerche steigt in den jungen Morgen auf.

Keine Maus zieht zum Frühstück in die Felder.

Kein einziger Schmetterling steigt in laue Lüfte hinauf.


Der Bussard ist schon lange verschwunden.

Kein Maulwurf hält's an diesem Ort noch aus.

Die Bienen sind nach Nirgendwo entschwunden,

Nur das Korn hält's an solchen Orten aus.


Wo sind sie nur, die Hochzeitsgesänge,

Das Locken und Werben jeglicher Art.

Das Kratzen und scharren, das Suchen der Nahrung,

Monsanto war da und alles ist aus.


Da gibt es keinen Klatschmohn der sich verschwägert mit den Ähren,

Keine wilde Orchidee am Feldesrand.

Die schöne Distel mit ihren blauen Sternen,

Blüht vielleicht in unsrem Kopf, doch aus der Natur ist sie verbannt.


Nur das Korn steht stark und übermächtig.

Es duldet nicht die kleinste Nachbarschaft.

Schließlich hat man dafür sein Gen verändert,

Zum Wohl der Menschheit und der Züchter Macht?


Wie sehn' ich mich nach einem Kornfeld,

Was noch raschelt, schillert, zuckt und lebt,

Mit seinen tausend Mitbewohnern,

Denen es allen nur um das Überleben geht.


Seit Anbeginn der Menschheit lebten sie in Frieden,

Mal gut, mal schlecht auf einem Feld.

Die Launen der Natur galt es zu besiegen,

Nicht die Pestizide, die der Mensch ihnen beigestellt.


Dass werden sie nicht überstehen!

Das Feld, es wird sauber, still und tot.

Nur das Korn wird es überleben,

Ob es auch die Menschheit einst bedroht?



h.g.g. 01.04.2008


***

© by h.g. glase



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