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Die Krokus - Kinder

 

Aus steinigem Boden drängeln sich Blüten,

Zart und rein, tiefblau und gelb.

Der Krokus kümmert sich nicht um Welten,

Die der Mensch sich aufgestellt.


Er freut sich der Sonne, seiner Kraft,

Die es immer wieder schafft,

Ihn zu hohlen aus seiner Winternacht,

Ihn zu drängen zu schönster Bracht.


Nicht kümmert er sich um das Kriegsgeschrei,

Was die untergehende Sonne uns da bringt.

Ihm ist der Westen einerlei,

Der warme Morgen ist es, den er nimmt.


Und wie der Krokus, zart und rein,

An der Morgensonne leckt,

Liegt ein Kind in Bagdad ganz allein,

Die kleinen Arme zur Sonne hingestreckt.


Doch verloren sind die Tage der Sonne,

Die auch in Diktatorländern scheint.

Die dort gewärmt die Krokus &ndash; Kinder.

Aus dem Westen kam der Kinder - Feind.


Wie aus einer bösen Fabel ist er auferstanden,

Aus wunderschönem, stolzen Land.

Hat die Welt in Streit und Dreck verwandelt,

Und glaubt dabei er sei ein Held.


Der Krokus wird im alten Glanz erblühen,

Doch das Kind, es ist schon tot.

Hats nicht verwunden das Kriegsgetümmel,

Hat nicht verstanden, das 'Heldengebot?'.


20.03.2003  h.g.glase


zum Beginn des Irak - Krieges


***


© by h.g. glase



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